Registrierung Mitgliederliste Administratoren und Moderatoren Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

Rhine Toppers - Tabletop am Mittelrhein - Forum » Fantasy » Warhammer » Galerie » Nostalgica - Danieles Lamia Story » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (4): [1] 2 3 nächste » ... letzte » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Daniele
Gast


Text Nostalgica - Danieles Lamia Story Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Vor langer Zeit in einem weit weit entfernten Forum...

... der Herr Lichking hatte einen Wettbewerb ausgerufen, dem eine Bande von Vampirspielern und ihre Kumpane gefolgt waren, um die Fehde der Blutlinien mal so richtig auszudiskutieren...

Im Zuge dieses Wettbewerbs habe ich mich seiner Zeit auch mal wieder mit Warhammer anfixen lassen, trotz damals Scheidung und allgemein schlechtem Geisteszustand.

Es zog mich wieder an den Maltisch und die Spielplatte, aber vor allem ans Texten! Denn in diesem Wettstreit der Blutlinien gab es auch Punkte für Schlachtberichte und Hintergrundgeschichte zu den Charaktermodellen der eigenen Armee.

Nun ist es schon sehr lange her, war damals aber sehr beliebt und daher möchte ich euch, liebe Rhine-Toppers, auch die Geschichte von Isabeau de Moussillion und der Meisterin, Sophie de Laspoir vorstellen.

Da die damalige Schreibeskalation über 100 Seiten Text produziert hatten, werde ich die Sache aber lieber Episodenweise veröffentlichen. Wer doch lieber am Stück liest, kann sich gerne melden, dann kann ich die PDF rüberschicken.

Vielleicht komme ich im Zuge dessen auch mal dazu die Geschichte zuende zu schreiben... ein paar Spiele wurden nicht mehr während der Dauer der Kampagne fertig und sind daher nur als zusammenfassung und Fotos in meinem Archiv unterwegs...

Nu aber für euch erstmal die erste Runde.

... leider sind meine Kapitel zu lang für das Forum und ich muss alles aufteilen xD

22 Sep, 2018 12:18 56
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Heimreise

Das schlanke Schiff glitt schnell und lautlos durch den Fluss, als es gegen die Strömung anfuhr, welche auf direktem Weg zurück aufs Meer vor der Küste Bretonias zu floss. Obwohl es keine erkennbare Crew hatte kam es seinem Ziel, der Stadt Marienburg im Nachbarland nach seiner langen Reise aus der neuen Welt immer näher.

Isabeau stand allein an Deck. Es war lange nach Mitternacht und Morrslieb hatte Mannslieb schon am Firmament abgelöst. Bis auf das Rauschen des Flusses und das knarzen der Planken gab es keinen Laut zu vernehmen. Nicht mal den Klang ihres eigenen Atems, denn Isabeau atmete schon lange nicht mehr…

Keine Laternen brannten und doch hatte sie keine Schwierigkeiten die Mauern der Stadt wahr zu nehmen, die einst ihr zu Hause war. Die verfluchte Stadt, Mousillon.

„Heimweh?“, hörte sie eine angenehme Frauenstimme hinter sich fragen. Isabeau wandte sich zu ihrer Meisterin um und neigte sofort das Haupt, bis ihr ein schlanker, blasser Finger erlaubte den Blick zu heben und antwortete dann „Nein Meisterin. Wie könnte ich Heimweh nach einem Ort verspüren, an dem ich weniger als ein Zehntel meiner Existenz verbracht habe? Ich würde es eher Nostalgie nennen.“

Die Meisterin trug wie üblich ihr blaues Gewand, das ihren schlanken, athletischen Körper kaum verhüllte, so dass sich ihre beinahe weiße Haut fast schon blendend von der Finsternis um sie herum abhob. Ihr Gesicht war jedoch im Schatten der Kapuze verborgen und nur Strähnen ihres tiefroten Haares fielen aus der Finsternis über ihrem Hals. Wie alt die Meisterin war, wusste Isabeau nicht, aber sie musste unermesslich viel älter sein, als Isabeau selbst, wenn man bedachte wie viel mächtiger sie war, aber ihre Erscheinung war die einer jungen Adligen von höchstens 25 Jahren, mit Augen von denen zu jeder Zeit ein fahles Licht aus zu gehen schien.

„Hier habe ich dich damals gefunden und dich an meinen Hof berufen. Erinnerst du dich?“

Isabeau schloss die Augen, als ihr Bewusstsein sich in ihren Erinnerungen verlor. „Wie könnte ich, Meisterin? Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen…“

Isabeau, die dritte Tochter des Herzogs Maldred de Mousillon und seiner Gemahlin Malfleur, rannte so schnell sie konnte durch die Korridore der Burg von Mousillon. Anstelle ihrer höfischen Gewänder trug sie dunkle Reiterhosen, ein berüschtes, schwarzes Seidenhemd, dicke Lederhandschuhe und einen schweren, schwarzen Umhang mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen. An ihrer Seite hing ein schlankes Florett und in ihrem linken Stiefel steckte ein langer Dolch. Ihre hohen Lederstiefel knallten laut auf dem Marmorboden, ihr Atem ging schnell und sie schwitzte, dass sie sich an jedem Kreuzgang die Schweißperlen aus dem Gesicht wischen musste, damit sie ihr nicht die Sicht nahmen. Und sie musste sich beeilen, denn sie wurde verfolgt und die Angst drohte sie völlig zu übermannen. Sie presste mit dem linken Arm ein in dickes Leder gebundenes Buch an ihre Brust, der Grund für ihre panische Flucht durch die leblose Burg…

In ganz Mousillon gab es kaum noch lebendige Menschen, dafür aber jede nur erdenkbare Alptraumgestalt! Vor drei Jahren hatte ihr Vater zusammen mit ihrer Mutter ein Komplott zur Übernahme der Krone von Bretonia in Gang gesetzt, das letztlich gescheitert war und da Maldred sich weigerte seine Strafe anzutreten wurde die Stadt nun seit fast drei Jahren von der versammelten Streitmacht Bretonias belagert.

Da sie aber weiterhin Lebensmittel über den Seeweg hatten einschleusen können, schien die Belagerung erfolglos zu verlaufen, bis vor wenigen Monaten eine grauenhafte Seuche begonnen hatte die Bewohner der Stadt und letztlich auch der Burg dahin zu raffen. Nur wenige, wie sie selbst waren bisher noch von der Erkrankung verschont geblieben, aber als die Toten begonnen hatten die Lebenden an Zahl zu übertreffen, begannen die Sichtungen monströser Kreaturen in dunklen Gassen und Kellern sich zu überschlagen.

Mittlerweile musste man nur in der Dämmerung aus den Fenstern schauen um auf offener Straße huschende unmenschliche Silhouetten zu sehen. Die Stadt war verdammt und vor zwei Tagen waren nun auch ihre Eltern an den Rotpocken erkrankt.

Dies war der letzte Anstoß für Isabeau gewesen endlich die Stadt zu verlassen. Zwar war sie als Tochter des Herzogs behütet aufgewachsen ohne dass es ihr jemals an etwas gemangelt hatte, aber lieber riskierte sie es außerhalb der Stadt ihrem Ende zu begegnen als noch einen Tag in ständiger Angst in den Mauern Mousillons eingeschlossen zu sein.
Also hatte sie Ihre Reisekleidung angelegt und war zum Gemach ihrer Eltern geschlichen. Da ihre Mutter als Mädchen in Altdorf gelebt hatte und dort in der magischen Akademie studiert hatte und Isabeau sich dank der Unterweisung durch ihre Mutter auch auf simple Magie verstand wollte sie das Zauberbuch von Malfleur mitnehmen.

Doch als sie in das Gemach kam, war sie weder die erste, noch die Einzige dort! Schon auf dem Weg hatte sie zischende, nichtmenschliche Laute, so wie das Krachen und Splittern von Holz gehört, doch noch war ihre Neugier größer gewesen als ihre Furcht. Als sie an der Tür stand gab es ein schreckliches Dröhnen und eine Druckwelle schleuderte sie gegen die gegenüberliegende Wand. Der schwere Gobelin dämpfte ihren Aufprall und wie durch ein Wunder wurde sie nicht von Trümmern der Tür verletzt! Schrilles Quieken verriet ihr jedoch, dass sie wohl die einzige mit so viel Glück war und so rappelte sie sich auf und spähte vorsichtig in das Studierzimmer ihrer Mutter.

Der Raum war verwüstet! Jedes Regal und jeder Tisch im Raum war umgestoßen worden, die Bücher lagen überall auf dem Boden verteilt und Teile der Einrichtung schwelten, als hätten sie kurz zuvor noch gebrannt. Zwischen den Büchern und Trümmer lagen verstreut pelzige Wesen, nicht ganz so groß wie ein Erwachsener Mann mit Rattenartigen Gesichtern und dreckiger, flickiger Kleidung. Die Ursache für das Dröhnen konnte sie nicht bestimmen, aber ein klaffendes Loch in der Wand, das die äußere Burgwand durchdrungen hatte und durch dass sie nun den dämmrigen Abendhimmel sehen konnte schien etwas damit zu tun zu haben…

Isabeau lief durch den verwüsteten Raum, bemüht nicht auf die Rattenwesen zu treten und fand in einer Nische hinter einem großen Wandteppich wonach sie suchte, das Zauberbuch ihrer Mutter.

Sie hatte es gerade ergriffen und war im Begriff den Raum wieder zu verlassen als sie den Schatten einer Gestalt in der aufgesprengten Öffnung stehen sah, zwei fahl leuchtende Augen fixierten sie und weiteten sich als sie das Buch in ihrem Griff erkannten.

Ohne ein Wort kam die Gestalt mit geschmeidigen Schritten auf sie zu und streckte die linke Hand nach ihr aus. Das war zu viel für Isabeau. Sie drehte sich um und rannte um ihr Leben. Aus dem Gang aus dem sie gekommen war hörte sie nun aber das kratzen von Krallen auf dem Marmorboden und huschende Schritte, sowie das Geräusch von Metall das über Stein geschleift wird. Also hetzte sie in die entgegengesetzte Richtung los. Die Fackeln in den Gängen waren schon lange nicht mehr gewechselt worden, daher hatte sie große Mühe ihren Weg durch die riesige Burg im schwindenden Licht zu finden. Hinter sich konnte sie hören wie sich die Geschwindigkeit der Schritte beschleunigte, während gleichzeitig die Kampfgeräusche wieder losgingen und das unirdische Kreischen und quieken hallte schrecklich durch die leeren Korridore…

Gerade bog Isabeau nach links in einen Korridor ab, als die einen stechenden Schmerz in ihrer rechten Wade verspürte! Etwas Scharfes hatte sich durch den Stiefel in ihr Bein gefressen. Sie stürzte heftig und schrie vor Schmerz auf. Benommen durch den Aufprall auf dem Steinboden nahm sie ihr Umfeld nur verschwommen wahr, aber scheinbar hatte ihr jemand oder etwas ein merkwürdiges sternförmiges Messer ins Bein geschleudert. Als sie versuchte die Klinge heraus zu ziehen rutschten Ihre behandschuhten Finger von der glitschigen Klinge, doch was an den Handschuhen haftete war kein Blut! Sollte die Klinge vergiftet sein? Panik überkam sie und sie begann über den Boden zu kriechen als sich eine pelzige Hand mit langen, scharfen und dreckigen Krallen um die Kante legte, an der sie vorbeigelaufen war und kurz darauf schob sich eine lange Schnauze mit einer zuckenden rattenhaften Nase um die Ecke in den Gang, nur wenige Schritte hinter ihr! Das Fell des Skaven war pechschwarz und seine Augen leuchteten in einem höllischen rot, als sein Kopf sich zu ihr drehte. Der gepanzerte Körper der Kreatur trat um die Ecke und der lange Schwanz endete in einer Klinge, die mit einem schrillen kreischen über den Boden schabte. Dunst stieg aus den Nüstern der Riesenratte in die kalte Abendluft und die Lefzen verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen…

Ihre Nerven lagen blank. Isabeau konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und begann zu schreien! Der Skaven schreckte zuerst vor dem Lärm zurück, war aber dann mit wenigen Schritten über ihr holte mit seinem langen gezackten Messer aus und schlug zu…

Den Schmerz des Einstichs nahm Isabeau kaum wahr, da sie durch den Sturz und das Gift, welches sich rasend schnell in ihrem Körper ausbreitete noch betäubt war, aber der Anblick der Klinge in ihrer Brust ließ sie verstummen. Der Schock war so groß, dass sie zu keiner Reaktion im Stande war als das Buch an sich zu pressen und die Ratte an zu starren.

22 Sep, 2018 12:26 08
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Den Skaven irritierte dies ebenfalls, so dass er die Klinge herauszog, ausholte und… Plötzlich brach eine schlanke Hand mit einem schmatzenden Geräusch durch den Brustkorb des Skaven und noch ehe dieser den Kopf senken konnte um die Wunde zu betrachten wurde er durch unmenschliche Kraft brutal in die Richtung zurückgeschleudert aus der er gekommen war.

Nun stand da wo eben noch die riesige Ratte gestanden hatte eine schlanke Gestalt. Eingehüllt eine einen dunklen bläulichen Mantel mit Kapuze, unter der mandelförmige Augen in unheimlichem Grabeslicht glommen. Die hochgewachsene Frau trug keine Panzerung und war ohnehin nur spärlich bekleidet, ihre helle Haut mit dem Blut weiterer Skaven bespritzt, ihre Gliedmaßen lang und ihre Bewegungen geschmeidig, als sie auf Isabeau zu kam und neben ihr niederkniete.

Isabeau konnte die Person, welche sie gerettet hatte nur völlig perplex anstarren, doch diese schien sich gar nicht für Isabeau selbst zu interessieren, sondern griff zielstrebig nach dem Buch in ihren Armen. Warum sie es tat konnte sie selbst nicht nachvollziehen, aber mit einer Anstrengung, die sie fast all ihre Kraftreserven kostete riss sie das Buch wieder an sich und schrie „NEIN!“.

„Mädchen, dein Leben fließ in Strömen aus dir heraus. Ich kann hören wie dein Herz den Kampf gegen das Skavengift verliert und der Tod sich durch deinen Körper ausbreitet wie Öl in Wasser. Was willst du noch mit einem Buch anfangen?“ Die Stimme der Frau klang klar und streng, kalt wie Eis und war doch sanft.

„Ich… will… nicht… sterben…“, keuchte Isabeau mühsam hervor. Mit jeder Silbe wurde das Sprechen schwerer. Jeder Atemzug schmerzte fürchterlich in ihrer durchstoßenen Brust und ließ mehr Blut aus der Wunde quellen.

„Aber das wirst du, Kind. In jedem Fall wird dein Leben hier enden. Aber ich kann dir etwas bieten, was über das Leben wie du es kennst hinaus geht… Doch dann wirst du bis in alle Ewigkeit mir gehören. Willst du das?“

Die Frau flüsterte die letzten Worte direkt in Isabeaus Ohr. Ihre Gedanken rasten. Je langsamer ihr Herz schlug, desto schneller hetzten ihre Gedanken umher. Wer war diese Frau, was würde aus ihr selbst werden, wenn sie zustimmte? War es vielleicht besser als Mensch zu sterben? Doch würde sie Mensch bleiben, an diesem verfluchten Ort der Monster?

Isabeaus Mund öffnete sich und sie sprach mit ihrem letzten Atemzug ihr letztes Wort als Mensch: „Ja…“


Als sie die Augen wieder öffnete war das Schiff bereits einige Meilen den Fluss heraufgefahren und Mousillon war selbst für Isabeaus Augen kaum mehr als ein schwarzer Schatten in der Schwärze der Nacht. Als sie sich umblickte, bemerkte sie dass die Meisterin auf einem Fass an der Reling saß, die schlanken Beine übereinander geschlagen und den Ellenbogen des linken Arms auf dem Knie abgestellt, während der Nachtwind die losen Enden ihres Gewands um ihre Kurven treiben ließ. Mit der Hand stützte sie den Kopf und blickte mit einem Lächeln in Isabeaus Augen, als würde sie ihre Gedanken ergründen wollen.

„Das tust du immer, wenn du dich an dein Leben vor unserem Treffen erinnerst.“ Wisperte sie in einem untypisch sanften Ton. Seit über zwei Jahrhunderte war Isabeau an der Seite ihrer Meisterin, doch diese Eigenheit von ihr hatte sie bisher nicht ergründen können.

„Und euch scheint es jedes Mal zu gefallen“, neckte Isabeau mit einem Grinsen, so dass für einen kurzen Moment ein weißes Blitzen auf ihren roten Lippen zu sehen war. Der unumstößliche Beweis, dass sie kein Mensch mehr war, sondern ein Vampir.

„Jede von uns ziehen bestimmte Dinge an und mich fasziniert einfach wie sehr du dich in deinen Erinnerungen verlieren kannst. Die meisten von uns verlieren diese Erinnerungen nach wenigen Jahren. Sie werden von unserem Durst verdrängt.“ Das Lächeln der Meisterin verlor sich wieder in ihre übliche, unergründliche Miene. Gefühllos und doch so schön, dass sterbliche egal welchen Geschlechtes ihr jeden Wunsch erfüllen würden. Selbst Isabeau fühlte sich hin und wieder zur Meisterin hingezogen, doch ließ die Meisterin nur jemanden an sich heran, dem sie völlig vertraute. Und in den letzten 200 Jahren war ihr niemand so nahe gekommen, wie er oder sie gewollt hätte…

„Wie steht es um deine Wunden? Alles wiederhergestellt? Ich werde dich bald brauchen fürchte ich. Wir werden noch einige Tage und Nächte durch feindliches Gebiet reisen.“

Isabeau nickte und fuhr mit den Fingerspitzen über eine kaum noch sichtbare Narbe auf ihrer Brust. Das andere Ende der Narbe lag nur wenige Zentimeter über ihrem linken Beckenknochen. Die Wunde war schrecklich und hatte viel Zeit benötigt um zu heilen. Fast wäre sie vernichtet worden! Ein Andenken an ihren Aufenthalt in Nehekara…
„Wir sollten langsam wieder unter Deck gehen, die ersten Sonnenstrahlen brechen bereits über das graue Gebirge.“ Die beiden Damen erhoben sich und schritten unter Deck zu ihren Schlafstätten. Kaum waren sie in ihrem gemeinsamen Gemach, einem großen Raum mit allem erdenklichen Komfort, wie ihn sich selbst ein hoher Adliger nicht hätte wünschen können, hörte man bereits wie der sterbliche Anteil der Crew langsam aus seinen Lagern kroch und damit begann das Tagwerk auf dem Schiff an zu gehen. Die Meisterin hätte sie beiden auch ohne solch eine Crew nach Marienburg schaffen können, doch ermöglichten die Matrosen es ihr die Tage in ihrem Sarg ruhend zu verbringen und gleichzeitig stellten sie einen hervorragenden Reiseproviant dar. Jeder der Matrosen war der Meisterin völlig hörig und würde eher sterben als ihr Missfallen zu erregen und jeder sehnte sich nach dem Moment, da die Meisterin oder Isabeau ihnen befahlen die Hälse frei zu machen, damit sie speisen könnten.

Der Biss der Lahmia band den Verstand der Menschen noch weit stärker als es ihre weltlichen Reize taten. Daher trug jeder der Seemänner ein rotes Halstuch, um die Bissmale zu verbergen.

Neben Isabeaus Sarg stand ein Holzständer, auf dem ihre Rüstung aufgebahrt war. Die Schäden durch die Klinge des Grabwächters hatten sie auf dem Weg nur provisorisch reparieren lassen. Sobald sie wieder am Hof waren, würde sie wohl eine neue benötigen, denn anders als die Meisterin, deren seidenartiges Gewand die Hiebe eines Angreifers ablenken konnte als würde sie einen Schild tragen, musste Isabeau sich mit schweren Metallrüstung in Kampfsituationen schützen. Zwar war ihr Körper für irdische Waffen beinahe unzerstörbar, doch konnte sie durch Verletzungen so weit geschwächt werden, dass sie sich aus eigener Kraft nicht würde regenerieren können.

Der Sarg war aus Bretonischer Eiche gefertigt, Holz aus ihrer Heimat, das innere war mit rotem Samt ausgekleidet. Anmutig stieg sie in ihr Refugium und schloss den Deckel. Sie konnte hören, wie der Riegel des Sargs der Meisterin einrastet und folgte ihrem Beispiel.

Dann ließ sie ihren Geist ruhen, um ihre Kräfte zu sammeln und glitt langsam in einen unruhigen Schlaf…



Isabeau links und die Meisterin rechts Augenzwinkern

22 Sep, 2018 12:30 54
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Überfall
Isabeau wurde unsanft aus ihrem Alptraum gerissen. Die Schreie der Matrosen, die das eindringende Wasser erst bemerkt hatten, als es ihre Kojen umspülte und das krachen der brechenden Planken drangen selbst in die Abgeschiedenheit ihres Sarges.

Mit einem Handgriff schwang der Sargdeckel auf und sie sprang auf. Wie erwartet war die Meisterin schon aus ihrem letzten Refugium entstiegen und ihr Gesicht war wutentbrannt und ihre Augen blitzten so hell, dass sie den dunklen Raum in Gänze erhellte.

Isabeau und ihre Herrin mussten keine Worte wechseln, beide wussten, dass das Schiff verloren war, denn das Wasser stand schon in ihrer Kajüte. Ihre Rüstung musste sie vergessen, die Zeit sie an zu legen würde sie nicht haben und wenn sie damit versinken würde, könnte sie nicht gegen den Wasserdruck und das Gewicht der Rüstung ankommen.

Da die Tür durch den Druck des Wassers nicht geöffnet werden konnte zerschmetterte die Meisterin sie mit einem Stoß ihrer schlanken Hand und die beiden Vampire stürmten auf den Gang und hetzten an den taumelnden Matrosen vorbei an Deck. Die Nacht war gerade erst hereingebrochen und die Monde standen noch nicht am Himmel.

Vom Südufer aus kamen magische Blitze geflogen und sprengten Löcher in den Schiffsrumpf. Mit einem letzten Bersten gab die ganze rechte Flanke des Schiffs den Widerstand auf und brach! Wasser drang ein und das Schiff kippte in die Fluten...

Isabeau stürzte und wurde von den Fluten verschlungen. Fließende Gewässer hatten ohnehin eine schwächende Wirkung auf die Vampire, doch nun konnte sie keinen Finger aus eigener Kraft rühren und die Welt wurde von einer Schwärze verdrängt, die selbst ihre Augen nicht durchdringen konnten. Die Zeit schien still zu stehen und sie wusste nicht ob sie nur Minuten oder Stunden dort getrieben war, doch plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und sie wurde durch den Fluss gezerrt. Von einer Kraft, der sie keine Quelle zuordnen konnte, bis sie nach einiger Zeit durch die Wasseroberfläche stieß und keuchend und spuckend auf den sandigen Boden des Ufers geworfen wurde.

Zwar musste sie nicht atmen, aber das Wasser, welches in ihren Körper eingedrungen war musste sie nun erst mal wieder hervor würgen und sie brauchte einige Minuten bis sie wieder Herrin ihrer Sinne war.

"Bist du fertig? Wir haben keine Zeit, sie werden bald hinter uns her sein und die Nacht dauert auch nicht ewig!"

Die Meisterin schritt vom Fluss fort in die Wälder des Ufers als wäre nichts gewesen und Isabeau konnte spüren wie sich Energien aus dem Äther in ihrer Nähe sammelten und sie leise nekromantische Formeln des Suchens rezitierte. Die Meisterin hatte bereits damit begonnen eine Streitmacht auszuheben, um den geheimnisvollen Angreifern zu begegnen.

Die ersten Vorboten ihres Erfolgs war das Heulen unirdischer Wolfskehlen aus der Ferne...

"Wir haben Glück, dass diese Narren uns in der Nähe deiner Heimatstadt angegriffen haben, Mädchen. Die Jahre der Belagerung von Mousillon haben uns ausreichend Material beschert." Sie hob die Arme und grünes Glimmen strahlte von ihrem Körper aus. Das Glimmen wurde verdrängt von schwarzen Fäden, die sich aus dem ganzen Wald bei ihr sammelten und ihre Silhouette wurde immer mehr in Finsternis gehüllt. Die Finsternis ballte sich und schien zu vibrieren, bis sie sich mit einer Schockwelle entlud die Isabeau fast von den Beinen riss.

"Komm, wir müssen unsere Verbündeten begrüßen!" Sprach die Meisterin in herrischem Tonfall und Schritt in die völlige Finsternis des Waldes.

Isabeau folgte ihr und konnte spüren wie sich überall um sie herum Kräfte ausbreiteten und wo die Kraft auf etwas traf, gab es einen Widerhall, den nur die spüren konnten, die die Welt der Lebenden schon lange hinter sich gelassen hatten. Und der Wald schien von der Stärke des Widerhalls zu vibrieren!

Zielstrebig eilte die Meisterin durch den Wald bis zu einer großen Lichtung. Im Zentrum der Lichtung lagen große Steine. Sie strömten eine magische Energie aus und überall auf der Lichtung schien es weitere solche magischen Pylonen zu geben. Die Meisterin begab sich in den Schatten der großen Steine und wartete dort. Isabeau gesellte sich zu ihr und wartete ebenfalls.

Nach einiger Zeit, als der erste Mond, Mannslieb, über den Horizont stieg, konnte Sie Bewegung im Wald umher ausmachen. Skelettierte Pferde, gepanzert und mit alten zerfledderten Decken geschmückt, trugen Reiter deren Namen schon vor Jahrhunderten vergessen wurden. Sie kamen aus allen Richtungen und sammelten sich wortlos um die Steine und warteten auf die Befehle, die sie nach Jahrhunderten des Wartens wieder in die Schlacht führen würden.

Später folgte das scheppernde Geräusch der Schritte gepanzerter Krieger aus dem Norden, begleitet vom näherkommenden Heulen der Todeswölfe.

Ihnen voran Schritt ein toter Krieger mit einem großen, wehenden Banner. Das Wappen war schon lange nicht mehr zu erkennen, durch die Jahre in der Finsternis war es völlig schwarz geworden. Neben ihm schwebte eine zerfledderte körperlose Gestalt. Sie sprach ohne Stimme und die Vampire verstanden die Worte. Ein Heer aus der Stadt Quenelles, geführt von Baron Dantoine de Quenelles und seiner Schwester Seline. Gefallen vor den Toren von Mousillon im gleichen Jahr in dem auch Isabeau ihr Leben aushauchte, hatte sich auf den Ruf der Meisterin hin versammelt.

Doch auch eine ältere Macht hatte sich aus einem der Hügelgräber in der Nähe erhoben. Die Verfluchten Krieger von Arsgrond dem Blutjäger, einem König der Unberogen, der vor fast 3000 Jahren, noch lange vor der Geburt Sigmars gefallen war, waren dem Ruf gefolgt und reihten sich in das Heer der Untoten ein.

"Damit kann man doch arbeiten und keinen Moment zu früh, denn hier kommt bereits unser Gast..."

Die Meisterin hob den Blick und ihre Augen verengten sich zu hasserfüllten Schlitzen. Am Südende der Lichtung tauchten nun ebenfalls untote Kriegerscharen auf, doch diese kamen nicht auf ihren Ruf hin. Sie waren von einem anderen Willen gerufen worden. Rote Augen, die im Dunkeln leuchteten waren das erste was man von der herannahenden Horde sah. Mehrere Rudel von Todeswölfen bildeten die Vorhut der Jäger. Dann konnte man fahle Hexenfeuer in der Finsternis tanzen sehen, als sich die ersten Sensenreiter zeigten. Ihre Gestalt völlig körperlos und von den Felsen und Bäumen unbeeindruckt, schwebten sie voran. Auf ihrer rechten Flanke traten Reihe um Reihe Skelettkrieger ins fahle Mondlicht und über den Wipfel hoben sich die dunklen Schemen von Vampirfledermäusen gegen den Nachthimmel ab, begleitet von zwei größeren fliegenden Kreaturen, auf denen Gestalten mit Kapuzen ritten. und zu guter Letzt betrat eine Meute von Vargheistern die Lichtung. Angeführt vom Anführer der Horde, einem uralten Vampir vom verhassten Clan der Necrarch... Die Aura dunkler Magie, die er verströmte, war betäubend.

Die Meisterin schien weniger selbstbewusst als üblich. Der Feind musste sehr mächtig sein.

"Gegen drei Magier werden wir es schwer haben, Mädchen. Führe die Arsgronder, ich stelle dir Sir Dantoine zur Seite. Oh und... lass dich nicht wieder niederstechen!"

"Ja, Meisterin." Isabeau nahm ihren Platz in der Horde der Verfluchten ein und sie reihten sich in die Schlachtformation ein. Das Zentrum bildeten Isabeaus Trupp, zur Linken flankiert von einer Horde skelettierter Landsknechte und zur rechten von der Meisterin mit einer weiteren Horde Skelettkrieger. Die äußeren Flanken wurden von den Fluchrittern und Todeswölfen besetzt.
Der Plan sah vor den Feind auf die Truppen im Zentrum prallen zu lassen und ihn dann mit den Reitern zu zermalmen.

Doch der Feind war gut vorbereitet und seine Schlachtformation beinhaltete Skelette, einen Leichenkarren und die Sensenreiter im Zentrum, während Rudel von Hunden die Flanken deckten. Die linke Flanke wurde zu den Vargheistern unter Führung eines Vampirs auf einem geflügelten Nachtmahr, der eine große Finstere Standarte führte verstärkt, welche sich auf einem Hügel sammelten.

24 Sep, 2018 12:57 47
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Und die Initiative ließen sie sich nicht nehmen. Auf einen Wink des Necrarch-Fürsten setzten sich die Truppen in Bewegung und kamen auf ihre Formation zu. Die Todeswölfe der linken Flanke hetzten durch eine Baumgruppe auf sie zu, die Vargheister hielten sich noch erstaunlich unter Kontrolle und folgten hinter den Wölfen. Der Rest der Feinde marschierte ebenfalls auf ihr Zentrum zu, während die rechte Flanke zudem von einigen Geisterschwärmen verstärkt wurde. Als sie nah genug heran waren begannen die feindlichen Magier damit die Winde der Magie zu formen, Isabeau konnte es von überall spüren und gleich Griff einer der Gegner mit seinem Willen nach dem Band, dass die Banshee Seline an den Willen der Meisterin band und brach es! Die Banshee schrie noch einmal mit ihrer unirdischen Stimme und verstummt dann für immer. Der gleiche Wille versuchte auch nach Isabeau zu greifen, doch es gelang ihr ihn ab zu schütteln.

Die Fluchritter auf der linken Flanke, sowie eines der Todeswolfrudel warteten nicht lange und brachen gleich durch den Wald in die Formationen aus feindlichen Wölfen! Ihre Todeswölfe konnten sich allerdings nicht gegen ihre Artverwandten durchsetzen und wurden von zwei Rudeln eingekreist und zerfetzt, während die Ritter gleich durch das Rudel vor ihnen hindurch brachen und in die überraschten Vargheister brachen! Einer der monströs entstellten Vampire wurde von den Rittern niedergestochen, doch seine rasenden Brüder zerrissen die toten Bretonen, als wären es nur Puppen.

Die Ritter der rechten Flanke ritten ein weiteres Hunderudel nieder und brachen durch die Formation in den Raum hinter ihren Feinden durch.
Die Horde zu Isabeaus linken rückte auf den Feind zu und Isabeaus Verfluchte folgten ihnen, während die Meisterin ihre Schar um die großen Felsen im Zentrum der Lichtung herum manövrierte und magische Blitze auf die Geisterschar schleuderte! Einige der Geister wurden vernichtet, doch es waren immer noch sehr viele.

Doch nun schlugen die Sensenreiter und der Leichenkarren zu und stießen in die Skelette, mit ihren schweren Sensen hielten sie reife Ernte unter den frisch beschworenen Kriegern, welche den körperlosen Geistern nichts anhaben konnten, aber dafür den Leichenkarren langsam zerstörten.
Die Skeletthorde des Feindes rückte langsam in Reichweite, doch noch bevor sie zu Angriff ansetzten spürte Isabeau wieder den Griff eines fremden Willens gegen ihr Bewusstsein branden, doch wieder konnte sie ihm Widerstehen! Allerdings wurde es jedes Mal schwerer... Die Magier des Feindes waren sehr mächtig! Darüber hinaus schienen die Knochen der Krieger um sie herum plötzlich noch mehr zu altern und einige zerfielen zu Staub! Dies musste der Fluch der Jahre sein, der Feind trachtete danach sie zu Staub zu zermahlen!

Die Vargheister und die Wolfsrudel auf der linken Flanke setzten sich nach dem Kurzen Scharmützel wieder in Bewegung. Die Rudel huschten Richtung Zentrum, während die Vargheister sich in die Luft erhoben, nur um sich weit auf der linken Flanke im Rücken ihrer Streitmacht zu sammeln wie Geier auf einem Kadaver, während ihre eigenen Todeswölfe von den Bäumen auf der rechten Flanke selbst angegriffen wurden! Scheinbar hatten sie ungewollt einige Baumgeister aufgeschreckt... "Dämliche Viecher", fluchte die Meisterin.
Der verbliebene Todeswolf wurde nun auch noch von den Geisterschwärmen überrannt!

Nun reichte es! Die Meisterin war es leid ihre Truppen dabei zu beobachten wie sie versagten und niedergemacht wurden und beschloss nun selbst ein zu greifen! Sie sprang aus ihrer Einheit und stürmt mitten in die Geisterschar, ihre Klinge von einem blauen Schein umgeben ließ die getroffenen Kreaturen sich wie Nebel auflösen und je mehr sie zerstörte, desto mehr verloren die Bindung an den Willen ihres Herrn und die Materielle Welt. Während sie sich durch die Geister schlachtete versuchte sie den Fluch auf Isabeaus Regiment zu brechen, doch die Winde der Magie wehten nicht stark genug und die Energie die sie ansammeln konnte war nicht ausreichend, um den finsteren Willen hinter dem Zauber zu überwinden.
Und noch während sie mit den Geistern beschäftigt war sammelten sich bereits Vampirfledermäuse links von ihr, um sie am Durchbrechen der feindlichen Linien zu hindern!

Isabeau griff nun ebenfalls mit ihren Verfluchten die Skelettkrieger vor sich an und hielt dort blutige Ernte! Zwar waren die meisten ihrer Krieger bereits dem fatalen Fluch zum Opfer gefallen, doch die übrigen formten ein unüberwindliches Bollwerk gegen die geringeren Krieger vor ihnen. Die Fluchklingen zerteilten Rüstung und Knochen wie Butter und Isabeau hätte schwören können, dass es selbst ihr ausgesprochen leicht fiel den Feind zu vernichten. Ob das mit der Magie in den merkwürdigen Steinen neben ihnen zu tun hatte?

Jedoch würde dies nicht genügen. Zwar konnten die Skelette den Verfluchten nichts anhaben, doch die Sensenreiter vernichteten zunehmendst die skelettierten Landsknechte und die Vargheister scharten sich in ihrem Rücken! Es sah schlecht für sie aus, wenn nichts geschah würde es bald sehr gefährlich für Isabeau werden!
Die Fluchritter auf der rechten Flanke, die letzte verbliebene Einheit, brach nun ebenfalls in die Geisterschar ein und zusammen mit der Meisterin zogen sie nach deren Vernichtung weiter in die Vampirfledermäuse, welche ihnen keinen nennenswerten Widerstand leisten konnte. Die Meisterin allein erschlug alle noch bevor die Untoten Reiter zum Schlag ausholen konnten. Diese stürmten daraufhin einfach weiter und konnten nun den feindlichen Beschwörer bedrohen!

Doch nur Augenblicke zuvor hatten die Sensenreiter die letzten Landsknechte zurück in ihre Gräber gehackt und sich zum Schutz ihres Herrn begeben, so dass die Fluchritter nun in diese Hineinstießen, doch die körperlosen Reiter konnten selbst von den mächtigen Fluchklingen nicht verletzt werden! Die Magie des Feindes setzte ihnen weiter zu und ließ die vernichteten Skelette vor Isabeaus Augen wieder auferstehen, während alle ihre eigenen Versuche der Winde der Magie habhaft zu werden von seiner Antimagie zerschlagen wurden. Dann kam der Untergang kreischend auf ledrigen Schwingen auf Isabeaus klägliche Reste eines Regiments hernieder. Die Vargheister brachen in ihre Flanke ein!

Dantoine und sein Banner wurden hinweggefegt, die übrigen Arsgronder wurden letztlich von der Skeletthorde überwunden und Isabeau stand allein gegen die riesige Übermacht von Feinden...
Die tobenden Monstrositäten stürmten über sie hinweg und verletzten sie schwer, ihr Leib wurde in den kalten, feuchten Erdboden getreten, als die Vargheister sich in ihrer Raserei auf die letzte Kampffähige Formation der Streitmacht warfen, die aber ebenfalls bereits von der schrecklichen Macht des Fluchs der Jahre dezimiert worden waren.

Die Meisterin sprang in den Kampf der letzten Fluchritter, um ihnen mit ihrer magischen Klinge gegen den unverwundbaren Feind bei zu stehen und tatsächlich konnten sie gemeinsam die gespenstischen Reiter zerstören, doch die Schlacht war verloren!

Ihr Heer war in kürzester Zeit vernichtet worden und sie konnte Isabeau nirgends sehen!
Umzingelt von einem übermächtigen Feind musste sie ihre Niederlage eingestehen. Die Winde der Magie hatten ihr nicht helfen wollen, während die erdrückende Macht der feindlichen Magier umso stärker war. Hätte sie doch bloß eine reguläre Streitmacht unter ihrem Kommando gehabt und nicht diese improvisierten Diener... Und so stand sie allein im Zentrum des Schlachtfeldes, mit erhobenem Haupt und blutiger Klinge und erwartete den Kommandeur der feindlichen Streitmacht...

24 Sep, 2018 12:58 46
icefrog
Senior-Topper




Dabei seit: 01 Jul, 2016
Beiträge: 195

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Wann geht's denn weiter? Vor Jahren habe ich die Story zwar schon einmal gelesen, macht aber auch jetzt wieder viel Spaß.

Und die bösen gegnerischen Vampire erkenne ich sogar wieder großes Grinsen

_______________
Blubb

26 Sep, 2018 10:41 47 icefrog ist offline Email an icefrog senden Beiträge von icefrog suchen Nehmen Sie icefrog in Ihre Freundesliste auf
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ja war ja auch deine Truppe damals großes Grinsen

Ich wollte immer montags ein weiteres Kapitel veröffentlichen Augenzwinkern

26 Sep, 2018 14:54 54
ill murrey
Halbgott mit Bolter


Dabei seit: 23 Mar, 2016
Beiträge: 3691

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Ich bin schon ganz auf unsere Spiel gespannt...

_______________
[WHFB 8th Ed.] - [The 9the Age] - [Mortheim] - [Dead Mans Hand] - [Blood Bowl]

26 Sep, 2018 15:11 30 ill murrey ist offline Email an ill murrey senden Beiträge von ill murrey suchen Nehmen Sie ill murrey in Ihre Freundesliste auf
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Flucht

Der Kreis der Gegner schloss sich immer mehr um sie. Geifernde Todeswölfe und reglose Skelette ließen ihre Blicke auf ihr Ruhen, doch ihr Herr ließ sie verharren.
Die Meisterin stand ruhig in dem Kreis ihrer Feinde und wischte sich Blut, Schlamm und ektoplasmische Rückstände von Haut und Klinge – mit einem Fetzen Stoff, den sie vom Wappenrock eines der untoten bretonischen Ritter gerissen hatte, ehe sie ihm ihren Willen entzogen hatte und dieser wieder zum Tode zurückgekehrt war.
Doch so langsam wurde sie Nervös! Es war stunden her, dass sie das Signal gesetzt hatte und es hatte sie eine große Menge magischer Kraft gekostet, die ihr in der Schlacht gefehlt hatte! Wo steckte Tzaantras? Sollte der Magier sich nach all den Jahren doch von ihrem Bann befreit haben und sie nun verraten? War er vielleicht einfach doch zu weit weg gewesen?
Aber sie hatte gespürt, dass er nahe war! Er musste es sein! Alleine würde sie sich diesmal nicht aus der Affäre ziehen können und sie hasste es, wenn etwas nicht nach ihrem Plan lief… Nun sie hasste viele Dinge, aber gescheiterte Pläne mehr als alles andere.

Selbst nachdem sie umzingelt war, geruhten die Necrarch nicht sich ihr endlich zu offenbaren, als rief sie: „Was ist los? Da macht ihr euch solche Mühe mein Schiff zu zerstören, meine Leute absaufen zu lassen, meine Garderobe zu versenken und mich hier her zu verfolgen und traut euch dann nicht eure hässlichen Visagen zu zeigen? Und umbringen wollt ihr mich auch nicht? Was seid ihr denn für Waschlappen?“
„Hört Brüder! Die Worte einer wahren Dame…“ kam eine raue, rasselnde Stimme aus der Menge um sie. Sie konnte nicht sagen von wo sie gekommen war, obwohl ihr Gehör weit besser war als das jedes sterblichen.

„Kind, du verstehst nicht die Mächte mit denen du spielst! Ich weiß was du in Nehekara gesucht hast! Aber ich will wissen, was du damit vor hast… Solche Macht gebührt deinesgleichen nicht! Nur mir!“

Direkt vor ihr traten die Skelettkrieger auseinander und öffneten einen Pfad auf dem nun ihre Peiniger geruhten sich zu zeigen. Drei Gestalten in dunklen, schmucklosen Roben und Kapuzen kamen langsam auf sie zu. Die vorderste Gestalt ging gebeugt und stützte sich auf ihren reich verzierten Zauberstab, als wäre sie uralt. Der Stab war von schwarzem Holz, von einem Onyx gekrönt, der leicht die Größe eines Männerkopfes hatte. Er Stab war so gefertigt, dass es schien als sei der Stein daraus hervor gewachsen und die Verästelungen des Holzes gaben ihm an der Front das Gesicht eines schreienden Menschen.
Die Hände des Necrarch waren grau und faltig, wie sein Gesicht, dem die Nase zu fehlen schien, was seinen Anblick noch grauenhafter machte. Allerdings war die Meisterin längst über diese Form von Grauen erhaben. Zunehmend unruhig machte sie, dass Tzaantras sie wohl im Stich lassen würde!

„Gib mir was du aus den Ländern der Toten gestohlen hast Lahmiahexe! Ich will es! Wenn du es mir gibst, lasse ich dich vielleicht lange genug weiter existieren, damit du zusehen kannst wie ich dein Werk vollende. Vielleicht. Also was ist es und was hast du damit vor? Sprich sonst vernichte ich dich gleich hier!“

Die Meisterin sah die drei Vampire vor sich. Die beiden hinteren hatten ihre monströsen Reittiere außerhalb des Rings der untoten Diener gelassen. Sollte sie sich den Weg freischlagen müssen, war dies schon mal ein Punkt für sie! Aber könnte sie die drei kampfunfähig machen, bevor sie von der Flut aus Leibern um sie herum weggefegt würde? Unwahrscheinlich, selbst für sie. Die Necrarch waren keine Krieger, aber immer noch unsterbliche Vampire und ihre magischen Kräfte verliehen ihnen eine Macht die weit über die eines Kriegers hinausging…

„Seid ihr dumm? Ihr habt doch mein Schiff mitsamt meiner Ladung in der Grismerie versenkt! Geht selbst hinunter und nehmt euch was euch gefällt! Dir da hinten würde meine Abendgarderobe sicher gut stehen“, blaffte die Meisterin.

Diese eingebildeten Missgeburten! Wie konnten sie es wagen? Sie wussten nicht einmal WAS sie wollten! Und für ein unbekanntes ETWAS, dass sie gar nicht besaß, hatte sie ihr Schiff, ihre Ladung und Isabeau verloren? Das konnte einfach nicht wahr sein! Ihre Nervosität wurde nun von kochendem Zorn verdrängt, ihre sonst ebenmäßigen und makellosen Gesichtszüge verzerrten sich in eine Maske, die blanken Hass wiederspiegelte. Sie spannte jeden Muskel in ihrem Körper an zog Kopf und Schultern an und wollte gerade den alten Vampirmagier anspringen und seinen schrumpeligen Kopf von seinen Schultern reißen, als ein Feuerball aus dem östlichen Wald brach, hoch in den Himmel stieg und mit einem lauten Rauschen zwischen den Vampiren landete!
Die Necrarch sprangen einige Schritte zurück und nahmen Kampfbereite Haltungen ein, während die Meisterin verdutzt eine brennende Klinge starrte, die nur Zentimeter vor ihrem Gesicht schwebte.

„Ich hoffe ich habe euch nicht die Konversation verdorben, Mylady Laspoir?“, sprach eine tiefe, dunkle Stimme, blechern und verzerrt durch die Schlitze eines gehörnten Vollhelms.

Der Blick der Meisterin wanderte an den Flammen hinauf. Eine schwarze Robe mit goldenen Stickereien, dann ab der Hüfte eine ebenso schwarze Barocke und scheinbar uralte Rüstung auf deren Brust die Ikone des Tzeentch prangte, das brennende Auge! Eine der gepanzerten Hände hielt einen gehörnten Stab, den die gleiche Ikone zierte, die andere beschrieb komplexe Formen, welche als Flammen in der Nachtluft vor ihr stehen blieben, während der schwere Helm mit den langen gewundenen Hörnern sich von ihr zu den Necrarch umwandte.

„Ihr erlaubt?“, sprach Tzaantras und ohne ihre Antwort ab zu warten ballte er die Hand zur Faust und Flammenrunen bildeten einen Ball und schlugen Pfeilschnell auf der Erde vor den immer noch starrenden Vampiren ein. Mit rasender Geschwindigkeit bildete sich um den Aufschlagpunkt ein Geflecht aus magischer Schrift und Symbolen umgeben von einem brennenden Pentagramm und nur Augenblicke später brach eine Faust von der Größe eines Trollschädels aus dem Boden, der Beschwörungsring brach genau kreisförmig ein und aus der entstandenen Öffnung erhob sich eine gigantische Bestie aus Klauen und Tentakeln. Die Vampire flohen zurück zu ihren Reittieren, der Alte scharte sofort seine Skelettkrieger um sich, während die Todeswölfe sofort die Meisterin und ihren Verbündeten ansprangen. Doch diese Gegner waren keine Gefahr für die beiden. Die ersten Wölfe wurden von Tzaantras in blassblaue Flammen getaucht und verbrannten in Sekundenbruchteilen zu Asche, während die Meisterin mit blitzschnellen Hieben ihrer Klinge die anderen Kreaturen noch im Sprung zerteilte. Die Wandelbestie war nun aus ihrem Beschwörungskreis zur Gänze entstiegen und schlug mit großen Schwüngen ihrer Meterlangen Arme ganze Glieder der Skelettformation in Stücke! Auf ihrem Rücken formte sich ein Vortex wallender Energie, aus dem vereinzelt Blitze in die Kreaturen um sie herum einschlugen und diese entweder zu Asche verbrannte oder abartig mutierte! Aus der Ferne hörten sie aber schon die Vargheister zurückkehren. Jetzt oder nie!

Tzaantras kniete auf seinem Flugdämon nieder und reichte der Meisterin seine behandschuhte Hand entgegen, die Flammen des Dämonen teilten sich an dieser Stelle, wie um sie ein zu laden. Sie ergriff die Hand und sprang auf die Plattform auf dem Rücken der Kreatur. Tzaantras legte eine Hand um ihre Hüfte um sie fest zu halten, als der Dämon mit rasender Geschwindigkeit zum Himmel aufstieg und sich Richtung Norden auf davon machte.
Die Meisterin blickte noch einmal auf das Schlachtfeld zurück, wo die Muthalithkreatur nun gegen das Jagdrudel der Vargheister kämpfte, doch das interessierte sie eben so wenig wie den Hexer neben ihr, der die Kreatur lediglich als Ablenkung benutzt hatte. Sie konnte Isabeau immer noch nicht spüren… Sollte dies wirklich ihr Ende gewesen sein? Sie würde zurückkehren müssen um es heraus zu finden!

„WIESO BEI ALLEN HÖLLEN HAT DAS SO LANGE GEDAUERT? Ich habe vor Stunden das Signal abgesetzt und du tauchst jetzt erst auf! Hast du zu viel Warpstein geschnüffelt oder bist du unterwegs mit denen hier…“, sie rüttelte fest an den Hörnern an Tzaantras Helm, wohl wissend, dass diese direkt aus seinem Kopf wuchsen „…an einem Baum hängen geblieben?“ Die Meisterin ließ ihn abrupt los und beinahe wäre er wohl gestürzt, doch Tzaantras konnte gerade noch so sein Gleichgewicht wiederherstellen, indem er seinen Stab ausstreckte.

„Verzeiht Mylady Laspoir, aber ihr wart nicht an dem Ort an dem ihr das Signal absetztet, wenn ihr euch erinnert? Das habt ihr am Ufer dieses stinkenden Flusses getan. Also musste ich euch suchen! Meine Horde lagert auch nicht in Bretonia und glaubt mir auf dieser Seite des Weltrandgebirges gibt es niemanden der schneller fliegt als ich."

„Wohin fliegen wir überhaupt?“ Fragte sie ohne auf seine Entschuldigung ein zu gehen.

„Nun zunächst einmal… fort von eurer entarteten Sippe.“

„Diese Missgeburten mögen den gleichen Fluch innehaben wie alle Vampire, aber wage es nicht sie meine Sippe zu nennen! Wir Lahmia sehen doch wohl ganz klar besser aus“, erwiderte sie mit einem leichten Lächeln. Sie wusste, dass er es mochte, wenn sie lächelte und wenigstens diese Gnade hatte er sich mit ihrer Rettung verdient.

01 Oct, 2018 15:59 19
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

„Bring mich nicht zu weit fort. Ich muss wieder zurück und meine Dienerin suchen. Ich hoffe, dass sie noch einen Funken Leben in sich hat, sonst wäre das ein schlimmerer Verlust für mich als das Schiff das diese Bastarde versenkt haben. Es wird auch so ein Krampf meine Ladung zurück zu holen! Hast du schon mal versucht Zombies tauchen zu lassen? Grau-en-haft!“

„Trotzdem empfehle ich eine Unterkunft zu finden, denn es dauert keine Stunde mehr bis Sonnenaufgang! Ich hoffe eure Dienerin ist weniger anfällig für Lichtstrahlen als ihr es seid, Mylady.“

Besorgt blickte sie in Richtung der Stelle wo sie glaubte, dass die Schlacht stattgefunden hatte. Als Tzaantras eine geeignete Stelle gefunden hatte, setzte er zur Landung an und die Bäume nahmen ihr die Sicht. Sei am Leben, Mädchen!


Tzaantras und die Meisterin im Wald nach der Flucht vor den Necrarch

01 Oct, 2018 16:01 05
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Allein

Isabeau fühlte sich als würde ihr Körper fallen. Das gleiche Gefühl als fiele man im Traum, nur ohne das ruckhafte Erwachen. Um sie war Finsternis. Keine gewöhnliche Dunkelheit, die konnten ihre Augen mühelos durchdringen. Es war eine absolute Schwärze. Außerdem spürte sie… Kälte… eine unirdische Kälte die bis in ihr Inneres drang. Trotzdem fror sie nicht, es war ein grausames Gefühl. Doch am meisten verstörte sie etwas, das sie nicht fühlte. Etwas das sie seit über zwei Jahrhunderten allgegenwärtig gespürt hatte. Den Willen der Meisterin!
Er war weg, war es schon so einsam gewesen, bevor sie die Meisterin getroffen hatte? Sie konnte sich nicht erinnern…

Da kam ihr ein Gedanke, der wahre Angst in ihrer Seele keimen ließ. Sie erinnerte sich an etwas, dass die Meisterin ihr erzählt hatte, nachdem sie aus der Ohnmacht ihrer Hinübergeburt in ihr neues Unleben erwacht war:

„Für dich gibt es nun keinen Platz mehr in der jenseitigen Welt deiner Götter, welche das auch immer sein mögen, Mädchen. Jeder der sich dem Tod widersetzt, steigt aus den Gesetzen der Welt aus und es gibt keinen Weg zurück. Niemals. Also… stirb nicht!“

Die Meisterin hatte bei den letzten Worten gelächelt. Das wärmste und freundlichste Lächeln, das Isabeau je bei ihr gesehen hatte. Fast wie eine Mutter…

Aber war es das? War sie gestorben – endgültig? Und war dies das Jenseits, dass sie nun bis an Ende der Zeit erwartete? Finsternis, Einsamkeit und Kälte? Die Vorstellung war unerträglich! Schon wusste sie nicht mehr wie lange sie hier war, Minuten, Stunden, Jahre, Jahrhunderte? Die Finsternis erdrückte sie und sie schrie. Doch kein Ton war zu hören. Sie fühlte ihren Körper nicht, nur die grausame Kälte, die nach ihrer Seele griff und sie fest umklammert hielt. Sie wollte weinen, doch sie konnte nicht. So musste es sein. Dies war das Nichts, in das jene gestürzt wurden, die den Gesetzen der Natur getrotzt hatten... und sie würde für immer hierbleiben. Allein.

Plötzlich brandete eine Welle unglaublicher Empfindungen über sie herein und drohte ihren Geist zu zerschmettern! Das Gefühl des Fallens und der Kälte endeten abrupt und sie riss die Augen auf!
Sie sah! Der Nachthimmel über ihr hatte begonnen sich violett zu verfärben. Sie war nicht tot! Nicht mehr… wieder… Ihr Körper schmerzte wie noch nie zuvor in ihrer Existenz und das Heben ihres Kopfes war eine Anstrengung, die sie kaum ertragen konnte.

Dann kam die Erinnerung zurück. Die Schlacht! Mit einer Kraft, die mehr aus Willenskraft denn aus körperlicher Anstrengung geboren war, richtete sie ihren Oberkörper auf und blickte über die Lichtung. Oder was davon übrig war.

Etwa 100 Schritt vor ihr klaffte ein riesiges Loch im Boden, dessen Ränder brannten und der Boden der Lichtung schwelte, als habe er in Flammen gestanden, das Gras war grau-brauner Erde gewichen und die Bäume in der Nähe des Lochs waren umgedrückt oder entwurzelt worden! Überall über die Ebene verstreut lagen Knochen, Waffen und Rüstungsteile verstreut und im Zentrum der Verwüstung lag ein gigantischer, monströser Leib.

Isabeau kam keuchend vor Schmerz auf die Beine. Sie suchte nach ihrer Waffe, konnte sie in dem Chaos auf dem Boden nicht ausmachen. Der Himmel verfärbte sich allmählich und es mischten sich immer hellere Farben in das blau-violett der Dämmerung.

Sie musste sofort hier weg und einen Unterschlupf finden, der sie vor der Sonne schützte oder sie würde gleich wieder ins Totenreich zurückkehren und dort wollte sie ganz sicher nie wieder hin!
Sie schleppte sich zu dem Loch mit den brennenden Rändern. Vielleicht gab es dort eine Höhle oder Tunnel, wie sie die Skaven bauten? Auf ihrem Weg kam sie an der Riesigen Leiche des Monstrums vorbei. Sie nahm an, dass die Kreatur aus dem Loch gebrochen war und wohl gegen die Necrarch und ihr Heer gekämpft hatte. Der Leichnam war über und über mit Wunden bedeckt und an mindestens zwanzig Stellen steckten noch die abgebrochenen Waffen der Skelettkrieger. Aber am schrecklichsten waren die Verbrennungen des Rückens, als habe sich hier eine gigantische Energie Bahn gebrochen. Isabeau konnte sich nicht vorstellen, was dies für ein Wesen war und hatte auch keine weitere Zeit darüber nach zu denken.

Das Loch war tief und finster, doch mit solcher Finsternis kamen ihre Augen zurecht. Sie konnte erkennen, dass die Höhle darunter sich weiter verbreiterte je tiefer sie kam, wie ein runder Topf zum Wasserkochen, auf dem nur ein winziger Deckel saß. Nur dass hier eben kein Deckel war. Die Kreatur hatte das Erdreich durchstoßen und war ausgebrochen.

Sie hatte keine Wahl. Die Sonne ging im Osten auf, im Westen würde sie untergehen und nach ihrer Erfahrung würde in der Höhle an der Nordseite den ganzen Tag Schatten liegen.

„Das muss reichen“, dachte sie und ließ sich in den Abgrund fallen. Der Sturz war unerwartet heftig, denn sie hatte nicht mehr die Kraft für eine saubere Landung. Auf dem Bauch kroch sie bis zum entlegensten Winkel der Nordwand. Mit letzter Kraft scharrte sie sich eine kleine Vertiefung frei, legte sich hinein und bedeckte sich so gut sie konnte mit der dunklen Erde. Zuletzt zog sie ihre Kapuze so tief ins Gesicht wie sie konnte und fiel in einen erschöpften, traumlosen Schlaf…

01 Oct, 2018 16:07 14
ill murrey
Halbgott mit Bolter


Dabei seit: 23 Mar, 2016
Beiträge: 3691

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zugabe! Zugabe!

_______________
[WHFB 8th Ed.] - [The 9the Age] - [Mortheim] - [Dead Mans Hand] - [Blood Bowl]

07 Oct, 2018 20:00 22 ill murrey ist offline Email an ill murrey senden Beiträge von ill murrey suchen Nehmen Sie ill murrey in Ihre Freundesliste auf
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Eigentlich erst morgen... aber nagut.

07 Oct, 2018 20:34 50
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Mortheim 2001

„Sie haben uns aufgelauert Herrin, die Ruinen wimmeln nur von ihnen!“

Tabar, der Schwarze, der Nekromant stand vor ihr. Sein Blick war gehetzt, seine Augen tief eingefallen mit pechschwarzen Ringen darunter. Auf seinen Zauberstab gestützt sah er sie an und erwartete Weisung. Gleichzeitig, das wusste sie, obwohl ihre eigenen nekromantischen Künste kaum nennenswert waren, dirigierte er ihre wiederbelebten Gefolgsleute.

Sie ließ ihre Sinne über die Ruinen der Stadt schweifen und versuchte ihre Verfolger auszumachen. Hier und da konnte sie im Schutze der Mauern und Trümmer huschende Gestalten in den weißen Gewändern der Schwesternschaft des Sigmar ausmachen. Ihre Gruppe schlich seit vier Tagen durch Mortheim, um für ihre Auftraggeber Morsstein zu sammeln. Ihre bisherige Beute war aber nicht nennenswert gewesen und seit vorgestern wurden sie von einer Gruppe der Schwestern verfolgt und belauert. Da es in Mortheim zu keiner Zeit störendes Sonnenlicht gab, dürfte es für die Menschenfrauen anstrengend gewesen sein auf ihrer Fährte zu bleiben, doch nun hatten sie es sogar geschafft ihnen den Weg abzuschneiden und sich in den Ruinen vor ihnen zu verbarrikadieren!
Eine beindruckende Leistung!

Aber Sophie de Laspoir würde schon mit ihnen fertig werden. Man hatte sie nicht nach Mortheim gesandt um zu versagen und egal wer sich ihr in den Weg stellte, würde ausgelöscht. Der Gedanke sich mit einer ganzen Bande Jungfrauen schlagen zu dürfen gefiel ihr sogar! Jede von ihnen die sie lebend gefangen nehmen könnte, würde dazu beitragen ihre Schönheit und jugendliche Erscheinung eine lange Zeit zu erhalten…

Auf der Stadtkarte, die sie am ersten Tag ihres Aufenthalts gefunden hatten, war zu erkennen, dass sie sich nahe der Gegend befanden wo der Komet die größte Verwüstung angerichtet hatte und sie war sicher dort eine Menge Morsstein finden zu können. Also würde sie versuchen einen Durchbruch in den angrenzenden Häuserblock zu erreichen.
Hier war es zu offen und die Schwestern üblicherweise gut ausgestattet. Ein offener Kampf war also riskant. Zwar waren ihre Gefolgsleute überwiegend reanimierte Leichname, doch die Schwestern wussten mit untoten Gegner um zu gehen, also war Vorsicht geboten.

Sie gab dem Nekromanten die Anweisung die Todeswölfe durch die Kanalisation auf ihrer rechten Flanke vorrücken zu lassen. Sie selbst würde den Vorstoß unterstützen.
Tabar und Thorus würden mit den Ghulen, die sie in den Ruinen aufgestöbert hatten frontal auf das riesige Lagerhaus vor ihnen vorrücken. Drei Zombies würden sich ihnen anschließen, während Astarah, das Gespenst und Remasia Laspoir sich alleine über die linke Flanke schleichen sollten, um so schnell wie möglich und im besten Fall ohne Gegenwehr ins Zielgebiet vorzudringen. Remasia war eine entfernte Verwandte Sophies, die bisher keinen Blutkuss empfangen hatte, aber schon seit ihrer Rückkehr an den Hof an Sophies Rockzipfel hing. Obwohl sie an einem Vampirhof aufgewachsen war, hatte sie noch niemand zum Blutsklaven gemacht und Sophie hatte Mitleid mit dem Mädchen, dass sich trotz allem was um sie herum geschah mit aller Kraft ans Menschsein klammerte. Hier in Mortheim allerdings, war Sterblichkeit eine Schwäche. Sophie war nicht damit belastet.

Als alle Mitglieder ihrer Bande in Position waren, gab sie den Befehl zum Vorstoß und die Todeswölfe, Ghule und Zombies setzten sich in Bewegung.

Kaum waren sie aus dem Schatten der Ruine getreten, schlugen die ersten Bleikugeln im Mauerwerk um sie herum ein! Die Sigmariten hatten sich auf Stegen zwischen den Gebäuden gegenüber aufgestellt und ließen mit Schleudern kleine Geschosse auf sie niederhageln. Für sterbliche, wie die Ghule oder ihre Diener und Remasia waren diese Kugeln gefährlich genug, doch sie selbst würde nicht unvorsichtig genug sein sich treffen zu lassen, da die Sigmariten ihre Waffen sicher vor der Schlacht hatten segnen lassen und die Macht, die Sigmars Diener in der Schlacht entfesseln konnten, waren ihr nicht unbekannt.

Schon ging der erste Todeswolf neben ihr zu Boden, erhob sich jedoch nach einigen Sekunden wieder. Also Sturmangriff, dachte sie und rannte in die Deckung der Hauswand gegenüber. Sie spähte um die Ecke und konnte auf dem Steg einige Gestalten erkennen. Also nahm sie ihren Bogen zur Hand und gab ein paar ungezielte Schüsse ab, um die Sigmariten dazu zu nötigen ihre Köpfe hinter dem Geländer zu verstecken, so dass ihre Bande vorstoßen konnte.

Tabar und die Ghule waren bereits auf der anderen Straßenseite zu ihr aufgeschlossen und machten sich daran in die Gasse unter dem Steg ein zu dringen, als sie sah, dass Tabar die Arme hob und eine Inkantation begann. Die Schatten um ihn herum schienen sich noch zu vertiefen und nach ein paar Momenten hörte man eine schrille Frauenstimme direkt über ihr Schreien und dann abrupt verstummen.

Sophie steckte den Bogen wieder weg und zog ihr Schwert. Sie spähte noch einmal in die Gasse und stürmte dann dem Rest ihrer Bande hinterher. Die Todeswölfe konnten ihre Feinde auf der höheren Etage nicht angreifen, aber sie konnte! Gerade als sie eine Leiter in der Nähe der Schützen vor sich entdeckt hatte, hörte sie von rechts oben die Stimmen weiterer Frauen, die laut „SIGMAR!“ brüllten und sich dann von der höheren Ebene auf ihr Gefolge warfen.

Die erste der Sigmariten landete ungeschickt und stürzte, woraufhin sie gleich von Thorus und einem der Todeswölfe angefallen und brutal getötet wurde. Schade um das viele Blut, dachte Sophie bevor sie einen Sprint zur Leiter machte und diese mehr hochsprang als kletterte. Ihre übermenschlichen Reflexe und die Kraft ihrer unsterblichen Muskeln ließen es aussehen als flöge sie die Leiter hinauf. Die anderen Frauen der Sprungangriffstruppe waren sicher gelandet und in ein heftiges Geplänkel auf der Straße verwickelt. Es schien als wenn sie ihren Durchbruch nur verzögern wollten… Erwarteten sie Verstärkung? Dann müsste sie sich erst recht beeilen. Sollten die Schwestern in Regimentsstärke aufmarschieren hätte sie keine Chance!

Mit einem katzenhaften Fauchen sprang Sophie auf den Steg und wurde dort von einer beleibten Priesterin empfangen, die eine lange Kettenpeitsche und einen schweren Hammer gegen sie schwang.
Die Peitsche hätte ihr beinahe mit dem beschwerten Ende eine Gesichtshälfte zertrümmert, doch sie wich nach rechts unten aus und trieb der Sigmaritin ihren Dolch ins ungeschützte Bein, bevor sie die Frau mit einem brutalen Hieb von rechts oben aus dem Gleichgewicht brachte und bewusstlos zu Boden schickte.
Die Schwestern der geschlagenen Kriegerin stürmten sofort zu Hilfe, konnten gegen die Vampirin aber nichts ausrichten. Sophie trat die kleinere (war das ein Halbling?) einfach zusammen und schlitzte die andere mit ihrer Klinge auf. Triumphierend stand sie blutüberströmt über den niedergestreckten Priesterinnen, als sie plötzlich 2 der Schleuderkugeln heftig gegen Brust und Schläfe trafen, so dass sie selbst ebenfalls kurz zu Boden ging. Die Benommenheit hielt aber nur einen Moment an und als sie sich wieder aufrappelte, um den Schleuderschützen in Stücke zu reißen, hörte sie die Sigmariten unten auf der Straße schreien:
„Sie sind durchgebrochen! Rückzug Schwestern!“

Perfekt, dachte Sophie. Die dicke Priesterin, welche sie auf dem Steg niedergemacht hatte, lebte noch, würde sich aber nicht allzu schnell erholen. Als der Rest der Schwestern die Kämpfe abbrach und um ihr Leben rannte, schulterte Sophie die überlebende und machte sich auf den Weg zu ihrer Bande.

Vereinzelt schlugen noch Schleuderkugeln um sie herum ein, aber keine traf irgendetwas. Nachdem sie sich mit Tabar und dem Rest des Gefolges in einer Ruine im angrenzenden Häuserblock gesammelt hatte, ergab eine schnelle Prüfung, dass sie keine Verluste erlitten hatten und die Kugel, die sich in ihre Brust gefressen hatte, schien zu ihrer Erleichterung auch nicht magisch oder gesegnet gewesen zu sein. Die Wunde würde rasch heilen. Vor allem, da sie ja einen perfekten Spender für Massen an reinem Jungfrauenblut sichergestellt hatte!

Bevor die Sigmaritin erwachte trieb Sophie ihre Fangzähne tief in die Halsschlagader der Frau und trank. Zwar weckte der Schmerz die Priesterin augenblicklich, doch war es zu spät für sie. Ihre Kraft floss mit jedem Zug aus ihrem Körper und stärkte die Vampirin. Das Loch in ihrer Brust schloss sich in wenigen Sekunden und ihre Haut nahm einen weniger blassen Ton an, während das Gesicht ihres Opfers mit jeder Sekunde blasser wurde. Ein letztes Gebet auf den Lippen erlosch der Lebensfunke der Priesterin und ihre Pupillen rollten in ihren Hinterkopf.

Als Sophie sich satt getrunken hatte, ließ sie den Kadaver auf die Straße fallen und lehnte sich erst mal zufrieden zurück.
„Tabar, sieh zu was du von ihrem Blut auffangen und aufheben kannst und vielleicht findest du noch eine gewinnbringende Verwendung für ihren Körper? Der Rest von euch durchsucht schon mal die angrenzenden Gebäude!“

Ihre Gefolgsleute stellten keine Fragen und teilten sich in kleine Gruppen bevor sie in die Umgebung ausschwärmten. Tabar förderte einige leere Phiolen aus seinem Rucksack zu Tage und machte sich sachkundig daran alle Schlagadern der Priesterin mit dicken Nadeln an zu stechen und das heraustretende Blut in den Phiolen zu sammeln. Als die Phiolen gefüllt waren, versetzte er das Blut mit verschiedenen Kräutern, welche die Gerinnung verhindern und so das Blut „frisch“ halten würden. Dann verkorkte er die Phiolen und versiegelte sie mit Wachs, bevor er sie an Sophie weiterreichte, die sie dann in ihrem Gewand verschwinden ließ.

07 Oct, 2018 20:47 45
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Im Anschluss beobachtete Sophie dann wie Tabar in aller Ruhe seinen Ritualkreis zusammenstellte und aus der toten Sigmaritin einen frischen Zombie machte!

Er war gerade fertig als Remasia und einer der Ghule zurückkehrten.
„Mylady Sophie, schaut was wir gefunden haben! Dort hinter der alten Schmiede ist eine Grube und darin scheint noch mehr davon zu liegen. Dies war nur einer der Steine die am Rande der Grube lagen!“ Stolz präsentierte sie ihrer untoten Verwandten einen Brocken schwarzen Steins, von dem eine spürbare Aura von Magie und Wahnsinn aus zu gehen schien. Dieser Brocken hatte etwa die Größe eines Männerkopfes und war damit der größte, den sie je gesehen hatte!

„Es hat sich wohl gelohnt vier Tage lang immer tiefer in die Stadt einzudringen, aber bist du sicher, dass ihr nicht beobachtet wurdet? Es scheint unwahrscheinlich, dass die Brocken in einer Grube zu Hauf herumliegen, außer dass die Grube vielleicht eine Lagerstelle einer anderen Bande oder von schlimmerem ist!“

Tabar räusperte sich hinter ihr „Mylady, eure Befürchtung ist berechtigt! Astarah hat die andere Gruppe gefunden, sie wird gleich hier sein. Wir sollten uns schnell organisieren. Ich habe bereits nach Thorus und seiner Gruppe gerufen“.

Thorus und die Ghule kamen gerade zurück als Astarah bereits fluchend durch ein Fenster der Ruine hereinkroch.

„Verdammte Fäkalien von Hexoatl! Hier tobt nicht nur eine Bande herum! Wir sind so nah bei der Absturzstelle, dass es hier von Mutanten und anderem Abschaum nur so wimmelt! Wir sollten verschwinden. Es wird auch so schon übel, wenn sie entdecken was wir alles mitgehen lassen haben!“

Astarah war eine Sklavin, die wohl aus der neuen Welt hergeschafft worden war und schon einige Zeit unter Schmugglern und Piraten verbracht hatte bevor sie in Sophies Gruppe gefunden hatte und ihre Art zu fluchen belustigte Sophie immer wieder und nicht nur wegen ihres Akzents. In ihrem langen schwarzen Gewand mit der sinnlos langen Gugel Kapuze erinnerte sie aber tatsächlich im richtigen Licht an ein Gespenst, das eben einem Grab entstiegen war. Wenn sie so wie jetzt aber voller Dreck und Staub versuchte fluchend wieder auf die Füße zu kommen… eher nicht.

Remasia verstaute den großen Warpsteinsplitter in ihrem Rucksack und die ganze Truppe setzte sich in Bewegung Richtung Camp in der Nähe der Stadtmauer.

Einige Stunden später waren sie sicher, dass keine Verfolger auf ihren Fersen waren. Dafür hatten die Todeswölfe aber eine Witterung aufgenommen und der Nekromant wusste die Signale zu deuten, die seine Geschöpfe ihm schickten…

„Die Schwesternschaft befindet sich in den Ruinen voraus, Mylady Laspoir. Sie suchen offensichtlich nach Warpstein!“

„Sie werden etwas völlig anderes finden.“ Sophie grinste und es waren keine weiteren Worte nötig. Die Bande schwärmte durch die Ruinen und näherte sich den suchenden Schwestern. Wir werden ja sehen wer mehr von dem Zeug mit nach Hause nimmt…

Sie konnten die Schwesternschaft bereits sehen, als sie dann endlich bemerkt wurden und die Sigmariten mussten sich überstürzt zur Gegenwehr formieren. Eine breite Straße führte durch das Gebiet, die sogar weitestgehend frei von Geröll und Trümmern war und so entdeckten beide Banden gleichzeitig die zwei großen, grün leuchtenden Brocken Warpstein im Geröll eines großen alten Verwaltungsgebäudes.

Die Schwestern waren allerdings wenige und schienen auch angeschlagen zu sein. Wahrscheinlich hatten sie kurz vorher schon einen Zusammenstoß mit einer anderen Bande gehabt. Noch ein Vorteil für uns, dachte Sophie und hetzte ihre Meute los!

Sie selbst sprintete auf direktem Weg zu dem näheren Stück Warpstein und streckte die Hand danach aus. Doch als sie den Stein berührte schoss eine Schockwelle durch ihren Körper und Geist! Es war als wäre schlagartig ein grüner Blitz in sie eingeschlagen und habe einen Schleier vor ihren Augen fortgebrannt der schon immer da gewesen war, so dass es ihr nie aufgefallen war!

Plötzlich nahm sie Dinge war, die sie glaubte aus Büchern zu kennen. Wie vielfarbige Schlieren die vor der realen Welt umhertrieben. Sollten dies die Winde der Magie sein? Ein ganzer Kosmos aus Nebeln und Strömen schien sie zu umgeben und blendete sie beinahe.
Beschreibungen der Wahrnehmung eines Hexers, aus einem Buch über Ketzerei aus dem Imperium, schienen ihr genau dieses Phänomen zu beschreiben, dass sich nun vor ihren Augen abspielte! Auch ihre Wahrnehmung der magischen Kräfte, die Tabar auf der Straße vor ihr dirigierte war unvergleichlich verbessert und sie konnte die genaue Position jedes Untoten ihrer Gruppe genau bestimmen ohne sich dafür wie sonst erst konzentrieren zu müssen!

All diese Eindrücke nahm sie in einem Wimpernschlag war. Völlig verstand sie es zwar noch nicht, aber der Kontakt mit der rohen Magie des Steins schien sie bereits verändert zu haben.

Die Schwesternschaft schien aber ihrerseits auch nicht auf ein Gefecht aus zu sein. Nachdem sie selbst einen Warpsteinbrocken ergattert und ein paar Zombies niedergeschossen hatte, begannen sie sich geschlossen zurück zu ziehen. Doch die Todeswölfe brachen blitzschnell über sie herein und zerrissen zwei Novizinnen. Als die dritte Schwester zu Boden ging, brach der geordnete Rückzug in eine kopflose Flucht um und die Sigmaritinnen flohen in die Ruinen von Mortheim.

Sophie ließ ihre Bande verharren. Sie brauchte keinen Befehl über den Nekromanten zu geben. Es war plötzlich so natürlich wie es früher das Atmen für sie gewesen war.
Gut, dass sie nach Mortheim gekommen war!

Der Warpstein war wie ein Schlüssel gewesen, der für sie die Tür in eine größere Welt aufgestoßen hatte, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Der Stein war nur faustgroß, aber diesen würde sie schon mal nicht an die von Carsteins zurückschicken. Ganz sicher…

07 Oct, 2018 20:48 32
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Suche

Ein Traum? ICH träume? Und dann noch von DAMALS? Das soll wohl ein Scherz sein…

Die Meisterin erwachte aus ihrer Ruhe. Die Sonne war noch nicht völlig am Horizont versunken, doch die Höhle in der Tzaantras und sie den Tag verbracht hatten, war tief genug, dass kein Lichtstrahl bis zu ihr gedrungen war. Tzaantras selbst hatte den ganzen Tag hindurch Wache gehalten. Auf ihn konnte sie sich blind verlassen. Zwar hatte die Kreatur namens Tzaantras physisch keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Mann den sie vor einem halben Jahrtausend kennen gelernt hatte, doch zwischen ihnen hatte sich nichts verändert. Warum sind nicht alle Männer so praktisch?

Als sie sich regte, bemerkte er es sofort und kam zu ihr in die Höhle.
„Mylady Laspoir, ich hoffe ihr seid erholt! Ich muss langsam zurück.“ Seine Stimme klang immer brutal, aber sie wusste, dass ihn jede Minute schmerzte, die er von ihr getrennt war und das war gut so.

„Du musst noch zwei Dinge für mich tun, bevor ich dich gehen lassen kann, mein Bester. Erstens musst du mich zu einem Ort in Bretonia bringen, an dem ich mir Hilfe holen kann und zweitens… Naja zweitens musst du eine Stelle an deinem Körper finden in die ich meine Zähne schlagen kann, denn ich habe seit vorgestern nicht getrunken…“ Sie streckte sich und richtete ihr Gewand, das nach ihrem unruhigen Schlaf noch weniger von ihr bedeckte als selbst ihr lieb war.

Tzaantras‘ Chaosrüstung war Teil seines Körpers, wie seine eigene Haut. Das wusste sie. Aber sie musste trinken und das mit der reinen Chaosenergie versetzte Blut ihres erwählten Dieners war genau was sie nach dem vergangenen Kampf brauchte. Jedem anderen Vampir wäre es ein Gräuel. Menschen, Elfen und sogar Vampire fürchteten die Verderbnis des Chaos, doch SIE wusste es besser. Die magische Energie die ungefiltert durch Tzaantras Blut zirkulierte hatte keinen geringen Anteil an der Entwicklung ihrer magischen Kräfte gehabt. Anfangs war es wie eine Droge für sie gewesen, doch die Sucht nach dem warpversetzten Blut hatte sie bezwungen und war dadurch nur noch mächtiger geworden. Auch wenn es schwer war, erinnerte sie sich.

In Mortheim hatte sie Tzaantras als Magister eines Kultistenzirkels kennengelernt und sie waren sich unzählige Male in den Ruinen begegnet, meist feindlich. Doch irgendwann hatte sich wohl ein zärtlicher Gedanke in Tzaantras Geist gestohlen und diesen hatte sie ausnutzen können um ihn mit einem der mächtigsten Lahmia-Zauber überhaupt zu belegen. Seither war er ihr aus tiefster Seele ergeben. Ob die Chaosgötter eifersüchtig sind? Fragte sie sich manchmal. Wenn ja, schlecht für mich! Sie musste bei diesen Gedanken grinsen.

Der Hexer löste die Armschiene seines rechten Armes und es sah aus als würde er sich selbst die Haut vom Körper reißen, als er die Verbindung zwischen Körper und Rüstung durchtrennte. Es bereitete ihm schreckliche Schmerzen, obwohl er es schon hunderte Mal für sie getan hatte. Aber er tat es ohne zu zögern. Ein echter Kerl eben, dachte sie und erwischte sich dabei, wie sie ihn sich verträumt als stattlichen Mann vorstellte, mit allem drum und dran – so wie er wohl vor der Berührung durch den Gott der Magie mal gewesen sein mochte.

Als er fertig war, hielt er ihr den Arm hin. Das Fleisch war verfärbt und die Adern sahen schwarz aus, doch die rohe magische Energie die aus seinem Körper pulsierte war immens.

Sie hielt den Arm am Handgelenk und am Ellenbogen fest öffnete den Mund und biss gleich unter dem Handgelenk in das verderbte Fleisch. Kraft strömte durch ihren Leib und erfüllte jeden Winkel davon. Es war berauschend! Kein anderes Blut hatte diese Wirkung auf sie. Grünliches Licht strömte aus ihrem Körper und das glimmen ihrer Augen nahm an Intensität zu. Eine Nebenwirkung des dämonischen in seinem Blut.

Früher war der Effekt temporärer Natur gewesen, doch durch ihre Sucht nach seinem Blut hatte sie über die Jahre so viel davon aufgenommen, dass das Leuchten nun nie mehr völlig verschwand. Es war eine Manifestation der Macht, welche durch sie floss. Jeden Tag und jede Nacht ihrer Existenz.

Sie hatte so lange nicht davon gekostet, dass sie es ein wenig übertrieb und als Tzaantras Arm zu zittern begann und seine Knie einknickten musste sie sich mit einer Willensanstrengung losreißen, um ihn nicht um zu bringen.

„Verzeih, ich war zu lange auf Entzug.“ Sie wischte sich das schwarze Blut mit dem Handrücken von den Lippen und genoss die rohe Macht die durch ihren Körper pulsierte. Diese Kraft würde sie brauchen, denn nun wollte sie Rache an den Necrarch! Diese entstellten Tiere hatten ihr Schiff versenkt, ihre Leute ertränkt und ihr Isabeau genommen und das würde sie nicht ungesühnt lassen!

Tzaantras sagte nichts. Er stand keuchend auf und legte die Armpanzerung wieder an Ort und Stelle, wo sie mit einem schmatzenden Geräusch wieder vom Körper aufgenommen wurde und mit der Chaosrüstung verschmolz.

„Dann lasst uns aufbrechen, Mylady Laspoir. Die Nacht währt nicht ewig.“

Er trat aus der Höhle in das silbrige Licht von Mannslieb und auf ein Kommando in der gutturalen Sprache der Dämonen hin, erschien der Scheibenförmige Flugdämon aus einer Sphäre von vielfarbigen Flammen und Schatten.

Beide traten auf den Rücken der Kreatur und sofort rasten sie nach Nordwesten davon.

Die Nacht war sternenklar und sie konnte vom Rücken des dämonischen Reittiers aus bis zum Meer schauen. Sie sah einen riesigen Krater an der Stelle wo die Schlacht gegen die Necrarch stattgefunden hatte. DAS war ich nicht! Dachte sie und überlegte ob sie nicht die Stelle doch einmal untersuchen sollte, aber die Entscheidung fiel dagegen aus. Sie würde „nach Hause“ gehen und sich Verstärkung holen. Eine richtige Armee, nichts spontan erwecktes. Und dann würde sie diese Necrarch suchen und ZERMALMEN!

Ungefähr drei Reitstunden nördlich von Mousillon lag, in einem Waldstück verborgen, die uralte Ruine einer Burg. Zerfallen, modrig und halb vom Wald überwuchert. Dort landeten sie und sie verabschiedete sich von Tzaantras. Wie immer überlegte sie was wohl in seinem Kopf vorginge und ob sie sich in dieser Welt noch einmal begegnen würden. Doch sie verwarf diese Gedanken schnell wieder. Es gab zu tun und sie war nicht in der Stimmung für romantische Gedanken. RACHE beherrschte ihr Denken.

16 Oct, 2018 00:04 46
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Eine Treppe war im Schacht eines alten Brunnens verborgen und führte sie tief hinunter. Gut zehn Schritt unter dem Wasserspiegel lag der Tunnel den sie suchte. Die Kälte und Finsternis des Wassers störte sie nicht und so ließ sie sich hinein gleiten und tauchte bis sie den Eingang gefunden hatte. Der Tunnel war so lang, dass kein lebender so weit hätte tauchen können und auch viele von ihrer Art hätten mit dem Wasser Schwierigkeiten gehabt. Isabeau wäre fast verloren gewesen, als sie in die Grismerie gefallen war, doch sie tangierte dies alles nicht.
Am Ende des Tunnels lag eine Treppe, die nach oben führte ins Mausoleum der Burg. Dies war der Ort an dem ihre Familie begraben lag und hier würde sie sich nun zum ersten Mal die Hilfe ihrer wahren Verwandtschaft einfordern.

Die Toten hier waren keine gewöhnlichen Sterblichen gewesen und sie waren lange tot. Die Anrufung würde viel Zeit und Kraft kosten, doch sie war mit Kräften aufgeladen wie schon lange nicht mehr.

Sie sah die Winde der Magie klar und deutlich um sich herum, griff sich die Fäden die sie brauchte und webte mächtige Zauber damit. Dann ließ die die Enden durch die Krypta fließen und in die Särge ihrer Familie eindringen. Die gigantische Halle war von einem violetten leuchten erfüllt und die Luft war so von Magie angefüllt, dass lose Steine sich vom Boden hoben und frei im Raum umher schwebten.

Als sie die Magie einmal durch alle Kammern und Nischen geführt hatte ließ die die Magie wieder zurückfließen wo sie hergekommen war und das gesamte Gebäude füllte sich mit dem Geräusch von knarrendem Holz und Stein der auf Stein reibt. Aufgebahrte Skelette erhoben sich aus ihrem ewigen Schlaf, gehüllt in die Rüstungen und Waffen mit denen sie in einer vergessenen Zeit bestattet worden waren. Ein fahles grünliches Glühen ging von den Gespenstern derer aus, die keine Körper mehr hatten in die sie hätten zurückkehren können und andere kamen auf spektralen Pferden, gehüllt in eiskalte Flammen, die um sie herum züngelten und die Klingen ihrer Waffen umspielten.

Eine riesige Horde von Untoten erhob sich auf ihren Befehl und sammelte sich nun in der riesigen Halle um sie herum. Das Licht das die körperlosen Gespenster ausstrahlten, schien auch aus den Augen der Skelettierten Krieger.

Zwei Banshees glitten aus der Masse der Krieger heraus auf sie zu und schwebten vor ihr.

„Hallo kleine Schwester. Schön dich mal zu sehen nach all den Jahren.“

„Emelie, Sarah. Wo sind Vater und Mutter? Sind sie nicht hier unten bei euch? Ich brauche sie heute Nacht!“

„Keine Sorge, kleine Schwester. Die beiden sind deinem Ruf gefolgt und erwarten dich oben. In ihrem Zustand können sie nicht hier herunter kommen“, säuselte die Banshee, die einst ihre Schwester Emelie gewesen war.

„Dann lassen wir sie nicht länger warten!“ Sie drehte sich auf dem Absatz herum und nahm den Weg zurück den sie gekommen war. Die Gespenster und Banshees nahmen den direkten Weg nach oben, während der körperliche Teil der Streitmacht ihr durch den Tunnel und die Treppe hinauf folgte. Oben angekommen wurden sie von den versammelten Sensenreitern und Banshees erwartet und in ihrem Zentrum standen zwei große, finstere Kutschen. Gezogen von Nachtmahren und gelenkt von in schwarze Kutten gehüllten körperlosen Schrecken. Der Anblick alleine hätte wohl ausgereicht die meisten Sterblichen um den Verstand zu bringen.

Für sie war dies der süßeste Anblick seit Jahrzehnten…

„Was sollen die Kutschen? Was ist mit Vater und Mutter passiert?“, brach es aus ihr heraus.

Sarah kam auf sie zu und antwortete:
„Was glaubst du warum die Burg so aussieht? Du warst Jahrhunderte lang fort! Sei froh, dass sie wenigstens nicht ganz vernichtet worden sind!“

„Sie waren so mächtig, wer konnte ihnen das überhaupt antun?“
Sarah zuckte die spektralen Achseln und antwortete nur: „Questritter…“

Ihre Eltern waren, genauso wie sie selbst vor Jahrhunderten zu Vampiren geworden und waren mit der Zeit entsprechend mächtig geworden.

Mächtig genug, dass es nicht ausgereicht hatte ihre Körper zu zerstören, um sie gänzlich zu vernichten. Ihre Überreste ruhten nun in Särgen im Inneren der Kutschen vor ihr. Aus dem Innern der Särge sammelten sie die Essenz der sterbenden um sie herum um sich zu regenerieren. An Tod soll es euch nicht mangeln. Die Necrarch werden teuer bezahlen, was sie mir angetan haben!

An der Spitze des Geisterheeres von Schloss Laspoir machte sie sich auf sich zu ihrer Rache…

16 Oct, 2018 00:07 35
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Der Schwarze Turm

Zalazar, Herr des schwarzen Turms, fühlte wie die Unruhe der Vergangenen Nacht von ihm abfiel, denn endlich war er zurückgekehrt und würde in seinem Sarg ruhen können.

Die verfluchte Lahmiahexe war entkommen und Zeit das Schiffswrack zu durchsuchen hatte er auch nicht gehabt, dank des Chaoten und seiner Bestie. Eintausend mal verflucht sollte er sein!

Er hatte die Lahmia, von der jedermann nur als „Die Meisterin“ sprach, seit Monaten bespitzeln lassen und letztlich hatte sein Informant ihm auch rechtzeitig ihre Rückkehr aus dem Land der Toten angekündigt. Doch den Zweck ihrer Suche hatte niemand in Erfahrung bringen können. Nur dass es ein großes Projekt war, das immense Mengen an magischer Energie benötigte, stand fest. Denn die übrigen Artefakte, die sie in den letzten Jahrhunderten gesammelt hatte dienten dazu Kraft zu speichern und zu verstärken.

Sie hatten das Schiff abgefangen und die zusammengewürfelten Leichname der Lahmia vor sich hergetrieben und sie mit ihrer magischen Kraft zermalmt und nur Sie war noch da gewesen. Das Wissen, das er haben wollte, nur einen Schritt von ihm entfernt und obwohl Sie geschlagen, umzingelt und voller Dreck gewesen war, hatte sie nur auf ihn herabgeblickt und ihn verspottet!

Sie musste gewusst haben, dass der Hexer sie retten würde, doch wann hatte sie ihn gerufen? Seine Späher hatten sie von dem Augenblick an beobachtet, als Sie aus dem Fluss gekrochen war und keines seiner „Augen“, die über Meilen im Umkreis Wache gehalten hatten, hatte ihn bemerkt. Ein gefährlicher Mann musste er sein. Zalazar würde ihn beim nächsten Mal mit einbeziehen müssen, denn ein nächstes Mal würde es geben. Er wollte das Artefakt aus Nehekara. Er brauchte seine Macht für sein eigenes Ritual und er wollte wissen was Sie damit wollte.

Doch dann war Er aufgetaucht und hatte dieses Monstrum beschworen! Zalazar musste wieder daran denken, wie die Kreatur aus dem Krater gestiegen war, den sein Erscheinen verursacht hatte. Es war aus einem Ring aus vielfarbigen Flammen gestiegen und wo die Flammen seinen Körper berührt hatten, waren sie über seine mutierte und gepanzerte Haut gerast, einen eigenen magischen Kreis auf seinem Rücken gebildet und ein riesiges Portal geformt aus dem rohe Chaosenergie und unkontrollierte Magie geströmt war. Der Vortex war unbeschreiblich gewesen, seine Folgen katastrophal! Maldor war zu seinem Schrecken der Unterwelt gehetzt und hatte sich sofort gegen die Kreatur geworfen, Snelzar hatte er aber zum Turm zurückgeschickt um seine Leibgarde ausrücken zu lassen. Der Weg war zwar weit, aber diese Kreatur würde sie viel Kraft kosten und wenn Die Meisterin dann zurückkehren würde, wäre er in Gefahr.

Maldor trieb derweil die Horde gegen das Mutalithgeschöpf und auch die irren Vargheister stießen immer wieder wie Geier auf die Kreatur herab und rissen Fleisch aus seinem Körper oder schlugen mit ihren unbändigen Kraft auf die Panzerplatten seiner Flanken ein, doch aus dem Vortex zuckten immer wieder Blitze mutierender Magie heraus und wenn sie etwas trafen, wurde es in Sekunden zu etwas groteskem… Todeswölfe wuchsen auf das dreifache ihrer Größe an, Tentakel und knöcherne Dorne sprossen aus ihren Körpern und die entstandenen Chaosbruten griffen ebenfalls die Untoten an. Es entbrannte eine neue Schlacht aus der Asche der gerade erst vergangenen und es waren seine Truppen die den größeren Schaden davontrugen!

Einer der mutierenden Blitze traf Maldors Reittier und aus dessen Rücken brach ein Maul, das so gigantisch war, dass es Maldors Unterleib mit einem Bissen durchtrennte! Der Vampirbaron stürzte und wurde unter dem Leib der Kreatur zermalmt, der immer weiter mutierte, bis die Reste des Vampirs und der Brut eins waren. Diesen Vampir würde nichts mehr zurückbringen.

Zalzar bündelte was er dem magischen Vortex an Energie entreißen konnte zu einer mächtigen Anrufung und entfesselte einen kataklysmischen Blitz nekromantischer Kraft gegen die Mutalithbestie. Die Kreatur wurde davon über die gesamte Länge ihres Leibes aufgerissen und ein Schwall von schwarzem Blut und Gewebe ergoss sich über alles in seiner Nähe, Skelette schmolzen und selbst die Vargheister vergingen in der Substanz zu Schlacke.

Als der Körper des Monsters endlich fiel und der Vortex auf den Boden aufschlug entlud sich die gebündelte Energie in seinem Inneren mit einer gewaltigen Explosion! Eine Druckwelle die scheinbar aus jeder Form von Magie bestand, welche in der alten Welt bekannt war, zerschmetterte den größten Teil seiner Streitmacht und hätte ihn selbst beinahe hinweggefegt! Das Schlachtfeld war verwüstet, als ob ein Komet eingeschlagen wäre und er spürte, dass etwas mit ihm selbst auch nicht stimmte. Es war als habe er einen Teil seiner eigenen Lebenskraft eingebüßt. Er konnte die Magie um sich herum schwächer wahrnehmen als vor wenigen Momenten noch und das wo doch die ganze Umgebung mit dem Echo der eben entladenen Macht angereichert war… zum ersten Mal seit fast tausend Jahren hatte Zalazar Necrontis Angst.

Also war er geflohen. Unterwegs mit seinem kläglichen Rest an Truppen war nach Stunden auf seine Leibwächter getroffen, doch Snelzar war nicht zurückgekehrt. Stattdessen war Cornelius Malzer, der Nekromant, der seinen Turm hütete ihm zu Hilfe geeilt. Von ihm erfuhr er, dass Snelzar das Weite gesucht hatte. Er war auf seinem Höllenross wie ein brennender Blitz nach Norden geflohen, mehr hatte Cornelius nicht sehen müssen, um zu reagieren.

Doch nun war er endlich wieder in seinem Turm angekommen und würde ruhen können. Morgen Nacht würde er sein Heer wiederaufbauen und die Hexe suchen. Weit würde sie sich nicht von der Stelle entfernen, wo das Schiff gesunken war, denn ihr Artefakt musste mit versunken sein. Nichts was sie bei sich getragen hatte, als sie vor ihm stand, schien mächtig genug zu sein um der ominöse Gegenstand aus Nehekara zu sein.

Sie hatte Todeswölfe ausgesandt um das Versteck der Necrarch zu finden. Solange die toten Bestien unterwegs waren, führte sie ihr Heer grob in Richtung der Stelle, wo ihr Schiff gesunken war am Flussufer entlang.

Dabei kehrten ihre Gedanken wieder zu Isabeau zurück. Was mochte mit ihr geschehen sein? Wäre sie vernichtet worden, so hätte es ein magisches Signal in ihrem Bewusstsein gegeben, doch stattdessen war da gar nichts. Davon dass sich Vampire von der Kontrolle ihres Meisters los zu reißen verssuchten gab es etliche Geschichten, doch immer bestand das Band zwischen Meister und Diener weiter und es endete nur wenn einer der beiden Vernichtet wurde. Isabeau war aber niemals aufmüpfig gewesen. Sie hatte sich nie widersetzt und war auch keine besondere Intrigantin… Es war so unwahrscheinlich, dass sie fliehen würde!

Sie hatte schon hunderttausende Diener in Schlachten und Scharmützeln verloren in ihrer Existenz als Vampir und doch ließ sie dieses Mädchen nicht los. Als sie damals sterbend zu ihren Füßen in Mousillon gelegen hatte, hätte sie ihr einfach das Buch abnehmen und gehen können, doch das Mädchen hatte etwas, dass sie nicht erklären konnte. Vielleicht war es ihr Schicksal gewesen, dass sie sie dort gerettet hatte… In diesem Fall würde sie ihr sicher wieder über den Weg laufen. Das Schicksal war da eigen.

Doch ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sich mit hoher Geschwindigkeit eine andere bekannte Präsenz näherte! Verwundert ließ sie ihre Horde halten und wartete auf Tzaantras‘ Ankunft.
„Ich dachte du müsstest ach-so-dringend wieder zurück?“, blaffte sie ihn an.

„Solange die Kreatur weiterexistiert, die euch so in die Enge drängen konnte, habe ich auch keine Ruhe. Der Necrarch muss vernichtet werden.“

„Du bist alles andere als unwillkommen, mein Bester. So muss ich nicht den ganzen Weg laufen!“ Mit einem eleganten Satz sprang sie zu ihm auf den scheibenförmigen Flugdämonen und ließ sich von ihm festhalten. Sie wusste dass er es mochte, wenn sie so nah bei ihm war und ihr missfiel es ja auch nicht völlig.

Endlich kam das Signal auf das sie gewartet hatte! Eines der Wolfsrudel hatte einen alten finsteren Turm mitten im Wald entdeckt. Nur ein paar Meilen nördlich von ihrem letzten Schlachtfeld, auf der anderen Seite des Flusses. Dort würde sie ihre Rache bekommen.

Doch da es schon weit nach Mitternacht war, wohl nicht mehr in dieser Nacht. Also trieb sie ihre Horde den Fluss entlang bis sie eine Stelle erreichten, an der sie ihn sicher überqueren konnten und versteckte sich dann den Tag über im Dunkel des Waldes.

Als sie erwachte, stand Tzaantras immer noch genauso im Eingang der Hausruine, die sie als Unterschlupf gewählt hatte, wie er es getan hatte als sie die Augen geschlossen hatte. Schlief er denn niemals?
„Heute Nacht ist es soweit.“ Die Vorfreude klang in ihrer Stimme mit. Die Horde setzte sich auf ihr Signal hin in Bewegung und nach etwas mehr als einer Stunde hatten sie den Turm endlich erreicht.

21 Oct, 2018 22:20 44
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

„MEISTER!“

Keuchend und abgehetzt platzte Cornelius in das Studierzimmer von Zalazar Necrontis.

„Wie kannst du es wagen? Siehst du nicht dass ich ein neues Heer aufstelle um diese Lahmiahexe zu jagen?“ Zalazar stand so abrupt auf, dass der Stuhl auf dem er gesessen hatte mit solcher Gewalt umgestoßen wurde, dass er an der Wand zerschellte.

„Ich sollte dir deine dreiste Zunge herausreißen!“ schrie er den vor Furcht zusammenzuckenden Nekromanten an.

„Aber Meister, das ist es ja! Sie ist hier! Sie kommt mit einer Streitmacht den Weg zum Turm entlang marschiert und wird bald vor unserer Schwelle stehen!“

„Ausgezeichnet! Das erspart mir viel Arbeit. Sorge dafür dass wir sie mit den Truppen die hier lagern, gebührend empfangen können. Ich komme gleich herunter.“

Der Nekromant buckelte übertrieben höflich, bevor er sich wieder die Treppen herunter hetzte, die er gerade erst erklommen hatte.
Zalazar brachte noch ein paar Zeichen auf seinem Arm an, die ihm helfen würden die Winde der Magie zu kanalisieren, denn seine Macht war nach wie vor geschwächt. Dann griff er seine beiden Duellklingen, ein altes Relikt aus seiner Zeit als Edelmann in Tilea... bevor er die Hand nach der Macht der Magie ausgestreckt und dabei auf seinen alten Meister getroffen war.

Es war lange her. Nun würde er sich seine Antworten holen!

Als die Meisterin und Tzaantras aus dem Wald herauskamen fanden sie sich auf einer großen Lichtung, die weitestgehend von Vegetation befreit, aber dafür mit Ruinen und großen Felsen übersät war. Und sie waren nicht allein!

Vor dem alten Turm hatte sich bereits ein Empfangskomitee versammelt. Skelette, Verfluchte und Rudel von Todeswölfen erwarteten sie in Schlachtformation. Der Necrarch hatte sie also bemerkt. Egal. Es würde keine Rolle spielen, ihre Streitmacht war größtenteils körperlos und die Waffen des Heeres vor ihr würde ihnen nichts anhaben können.

Der Necrarchfürst schien eine ähnliche Taktik wie beim ersten Mal zu verfolgen und verbarg sich in einer kleineren Einheit Skelette hinter der Hauptstreitmacht. Das Zentrum bildete eine große Horde Verfluchter mit riesigen zweihändigen Fluchklingen, angeführt von den sterblichen Überresten zweier uralter Fürsten. Flankiert wurden die Verfluchten von einem großen Skelettregiment zur rechten und einem Leichenkarren und einem Mortisschrein zur linken, um den kreischende Banshees schwebten. Die linke Flanke wurde fast ausschließlich von Wolfsrudeln gebildet und auf der rechten Flanke war ebenfalls nur eine Handvoll der toten Kaniden unterwegs. Hinter den Verfluchten hatten sich einige große Vampirfledermäuse gesammelt und schützten die Flanken der Garde des Necrarchen.

Sophie stellte rasch ihre Truppen dagegen. Zwei große Skeletthorden würden das Zentrum bilden, von links von einem ihrer eigenen Wolfsrudel und einer Schar Sensenreiter unterstützt. Sie selbst würde das Zentrum anführen.

Tzaantras würde mit Emelie den Großteil der Sensenreiter und Wölfe über die rechte Flanke führen und durch die geringe Gegenwehr hindurch brechen und den Necrarch aus seinem Versteck scheuchen!
Um ihrem Zentrum noch mehr Gewicht zu verleihen, stellte sie die beiden schwarzen Kutschen ebenfalls auf die linke Flanke und ließ die den Geist ihrer Schwester Sarah ebenfalls dort Stellung beziehen.
Die Ruinen auf der Lichtung schienen alle magisch zu sein. Direkt vor dem Turm befand sich eine auffällige Steinformation mit einem alten Magieportal im Zentrum. Wahrscheinlich nutzte der Necrarch dieses als Magiefokus für seine Forschung… Aber ebenso sehr erregte eine von Felsen umringte Grube ihre Aufmerksamkeit. Die Felsen waren fast so hoch wie ein Haus und mit magischen Runen des Bindens beschrieben! Was hielt sich der Vampir wohl für ein Haustier?

Als die Armeen in Position waren, wurden auch keine Formalitäten ausgetauscht, jeder wusste weshalb sie hier waren und der Necrarch ließ seine Streitmacht zuerst vorrücken.

Die Verfluchten machten sich auf, das Magieportal ein zu nehmen und als sie die großen Obelisken erreichten kam ein ohrenbetäubendes Brüllen aus der Grube. Ein Steinhäutiger Riese mit zwei Köpfen kam aus der Grube empor gekrochen und schrie den Zorn über seine Gefangenschaft heraus. Und zu Sophies Erheiterung begann er damit große Steine aus dem Inneren seines Gefängnisses auf alles zu schleudern was nah genug heran kam!

Ihren Truppen würden Steine nicht viel ausmachen. Sie ließ ihre Truppe ebenfalls vorrücken. Alles wie geplant. Tzaantras stürmte an der Spitze seiner Flankenstreitmacht vor und brannte mit grellen Flammen ein Rudel Todeswölfe weg, während seine Sensenreiter sich im Wald formierten um den Skeletten in die Flanke zu fallen, während die Sensenreiter auf der linken Flanke das gleiche Taten. Um die gegnerischen Wolfsrudel zum Angriff zu provozieren ließ sie ihre eigenen Wölfe weit vor laufen und positionierte Sarah und die Kutsche ihres Vaters zum Gegenangriff, während die Kutsche ihrer Mutter die Flanke ihrer eigenen Horde schützte.

Der Necrarch entfesselte Blitze dunkler Magie auf die Kutsche der Komtess, doch das magische Vehikel nahm keinen Schaden davon. Die meisten magischen Anstrengungen des Necrarch konnte sie auch diesmal mit ihrer eigenen Antimagie unterbinden. Es schien leichter zu gehen, als das letzte Mal. Das musste an der Kraft liegen, die sie aus Tzaantras Blut gezogen hatte!

Dann kam mehr Bewegung in die feindliche Streitmacht. Die Verfluchten begannen sich auf den Sturmangriff vorzubereiten und rückten immer schneller auf sie zu, während auf beiden Flanken die Todeswölfe zum Angriff übergingen. Die verfeindeten Rudel untoter Kreaturen schmetterten ineinander und sicher wäre es für ihre eigenes Rudel schlecht ausgegangen, doch just in dem Moment da die feindlichen Wölfe heran waren, schlug ein riesiger Fels mitten in die hinein. Der Steinriese hatte ihn geworfen und die Truppen des Necrarch zerschmettert! Die Meisterin hätte gelacht, wären nicht noch weitere Brocken auch in ihre Richtung geflogen, doch keine der Kutschen wurde getroffen und Sarah würde keinen Schaden von Steinen nehmen.

Da lösten sich plötzlich der Mortisschrein und eine weitere Banshee aus der Formation der Feinde und hielten auf die Kutsche der Komtess zu der Chor der Banshees entfesselte sein schreckliches unirdisches Kreischen, doch Sophie stärkte ihren Willen und warf ihn gegen das magische Konzert, sodass die Kutsche unbeschadet daraus hervorging, nur um ihrerseits vorzustürmen.

Da Tzaantras und die Magier des Feindes sich mit Feuerbällen und Blitzen eindeckten war die Luft magiegeschwängert und die beiden Vampire im Inneren der Kutschen zehrten von der Magie. Die Kutsche der Komtess begann ihre Form zu verändern und magische Hexenfeuer tanzten auf ihrer Oberfläche, während an den Rädern der Kutsche ihres Vaters Klingen und Dornen sprossen.

Die Banshee Sarah schrie ihrerseits gegen den Bansheechor um den Mortisschrein herum an und konnte die einsame Banshee aus dem Weg der Kutsche räumen, sodass die Komtess mit ihrem Gefährt direkt in den Mortisschrein krachen konnte!

Die große magische Maschine konnte dem Ansturm nicht standhalten und brach zusammen, nur um in einer Explosion aus ektoplasmischer Energie und Trümmern zu vergehen. Die Sensenreiter und die Kutsche des Barons hatten derweil die Wolfsrudel zerstört und waren bis hinter die feindlichen Linien durchgebrochen, während Tzaantras Truppe dazu übergegangen war die größere Skeletteinheit zu vernichten. Alles lief hervorragend!

Die Meisterin konnte sehen wie die Verfluchten nun endlich zum Generalangriff übergingen und zog ihr Schwert um dem Angriff zu begegnen. Der Zusammenstoß der Verfluchten mit ihrer Garde war heftig und ihre Truppen wurden in Scharen hinweggefegt!

So war das nicht geplant gewesen! Sie musste die Anführer des Feindes ausschalten, also hackte sie sich einen Weg ins Herz der gegnerischen Formation frei und rief:

„Wer von euch erbärmlichen Entschuldigungen für einen Krieger ist denn Kerl genug sich mit MIR zu messen?“

Da trat ein untoter Krieger mit reich verzierter Rüstung und einer fahl leuchtenden Fluchklinge aus der Menge und reckte ihr in stiller Zustimmung die Klinge entgegen. Der Krieger hob die Klinge und kam unerwartet flink auf sie zugestürmt, doch für sie war es als würde er sich durch Teer auf sie zu schleppen. In Sekunden war sie über ihm und ließ ihre Klinge auf seinen gepanzerten Körper schmettern. Die Rüstung bot keinerlei Schutz gegen ihre Hiebe und sie ließ einen Teil ihrer Wut an ihm aus, bis er völlig zerhackt und zerbrochen am Boden lag und von den Füßen der nachrückenden Untoten in den Schlamm gestampft wurde.

Sie konnte noch wahrnehmen, dass die Kutsch der Komtess und des Barons nun genau hinter den Verfluchten dazu übergingen die Schutztruppen des Necrarchen zu zerschmettern, als die Verfluchten ihre Truppen endgültig zerstörten.

Um sie herum waren nur noch Feinde und von allen Seiten schlugen sie auf sie ein! Sie konnte nicht mehr ausweichen, zum parieren waren es einfach zu viele Angreifer und obwohl ihr magisches Gewand viele Klingen ablenkte stießen immer mehr Klingen in ihren Körper.
Verwundet und entkräftet ging sie in die Knie und das letzte was sie sah waren die leeren Augenhöhlen des Fluchfürsten. Dann war Dunkelheit…

21 Oct, 2018 22:21 20
Daniele
Gast


Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Tzaantras war gemäß dem Wunsch der Meisterin in den Rücken der Nekromantengarde des Necrarch vorgestoßen und auch sonst sah der Schlachtverlauf hervorragend aus. Die meisten Gefechte hatten ihre Truppen für sich entschieden und die schwarzen Kutschen würden jeden Moment zum Angriff auf das letzte Bollwerk des Feindes ansetzen. Dann würde er mit ihnen zuschlagen und den Kopf des Necrarchfürsten für seine Herrin fordern! Doch was war DAS? Der Necrarch verließ den Schutz seiner Garde und raste auf die Sensenreiter zu, die gerade mit den Skeletten im Handgemenge waren! Was für ein eitler Schwachkopf!

Tzaantras richtete seinen Dämonen mit einem telepathischen Kommando aus und wollte gerade zum Angriff übergehen als die Sensenreiter ohne zu tun des Vampirs begannen sich in Lauft auf zu lösen! Überall auf dem Schlachtfeld vergingen die Untoten und kehrten in ihren natürlichen Zustand zurück. Wo war die Meisterin?
Panisch blickte er umher und sah dass die Verfluchten das Zentrum durchbrochen hatten! NEIN! Sie kann nicht tot sein. Nicht SIE! Mit einem Wutschrei, der selbst Khorne alle Ehre gemacht hätte stürmte Tzaantras auf den feindlichen General zu. Magische Flammen brachen aus seinem Körper und hüllten ihn ein, während sein Zorn und seine Verzweiflung seine magischen Kräfte in seinem Körper toben ließen.
„Du wirst dieses Schlachtfeld nicht verlassen, Vampir!“ Schmetterte Tzaantras seine Herausforderung hervor und einen Augenblick später krachte er in den Necrarchen.

Obwohl die Necrarch Magier waren, so war sein Gegner doch ein Vampirfürst und unglaublich mächtig. Der dürre Körper mobilisierte eine erdrückende Kraft und Schnelligkeit, mit der Tzaantras nicht gerechnet hatte und der Kampf der beiden war brutal. Der Vampir sprang mit einem animalischen Fauchen auf den Flugdämon und prallte dort auf Tzaantras Chaosrüstung. Die Klingen schienen von selbst zu zielen und änderten oft mitten im Hieb die Richtung oder parierten mit irrer Geschwindigkeit Hiebe gegen ihren Träger.

Doch Tzaantras war selbst ein Krieger, gestählt in tausenden von Schlachten und seine Klinge zog brennende Schweife durch die Nachtluft und Funken stoben in alle Richtungen wann immer sich die Waffen der beiden Kämpfer trafen.

Eine Klinge des Vampirs drang durch die Rüstung in Tzaantras linken Oberschenkel, so dass er strauchelte. Mit einem unerwartet heftigen Tritt beförderte der Vampir ihn von seinem Reittier auf den harten Boden und die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst.

Nur eine Sekunde später war der Vampir über ihm und holte zum letzten Schlag aus, doch er wehrte sich! Mit aller Kraft stieß er eine flammende Faust in die Brust des Vampirs, durchdrang Gewebe und Knochen und ergriff das Rückgrat der Kreatur mit seiner gepanzerten Hand.

Entsetzt ließ der Necrarch die Klingen fallen und ergriff den Arm des Chaoskriegers. Mit seiner übermenschlichen Kraft richtete sich Tzaantras auf und hob den kreischenden Vampir über seinen Kopf. Von hinter sich konnte er einen entsetzten Schrei hören, doch er ignorierte ihn und pfählte den Körper seines Gegners auf die brennenden Klingen, die aus dem Körper seines Flugdämons ragten. Die Flammen schlugen aus dem Loch in der Brust des Necrarchen, als Tzaantras sich abwandte und sein Schwert wieder aufhob.

„Für meine Herrin, Sophie de Laspoir, reiche ich Dich als Opfer dar.“
Er griff das Schwert mit beiden Händen und schlug zu. Er spürte kaum einen Widerstand als die Klinge durch das tote Fleisch und das Genick des Vampirs schmetterte. Schwarzes, tintiges Blut spritzte umher und verdampfte zischend wo es auf Tzaantras Rüstung oder dem Leib des Dämonen aufkam.

Der Körper des Vampirs zerfiel sofort zu Staub und als der Kopf auf den Boden schlug verpuffte er ebenfalls in einer Staubwolke.

Tzaantras stand inmitten der Brennenden Lichtung und stieß einen Wortlosen Siegesruf aus und ein grelles Leuchten aus den Tiefen seines Helmes ließ jeden Wissen, dass er das Wohlwollen seines Gottes sicher hatte. Eine blaue Corona umgab ihn und sein Körper dampfte in der Nachtluft, als er auf seinen Dämonen stieg um die Meisterin zu suchen…

Unmöglich! Der Meister vernichtet! Von einem sterblichen! Cornelius Malzer sah mit Schrecken wie Körper seines Herrn und Meisters zu Staub zerfiel und der Chaoskrieger sich erhob, umgeben von roten Flammen, die sich langsam um den Duellplatz der beiden Helden ausbreiteten.

Die magische Rückkopplung die durch den Zerfall des Vampirs eingetreten war, ließ die Untoten der Horde in rasender Geschwindigkeit zerfallen. Skelette und Verfluchte gleichermaßen kehrten zu den Toten zurück und nur mit Mühe gelang es Cornelius genug magische Kraft auf zu bieten um wenigstens die Kreaturen in seiner direkten Umgebung aufrecht zu erhalten.

Hinter ihm konnte er sehen wie sich zwei finstere Schatten formierten um Jagd auf ihn zu machen, als die schwarzen Kutschen aus der Finsternis brachen. Er musste fliehen sonst war es aus mit ihm! Aber rechts von ihm war der Amoklaufende Riese, der Steinblöcke mit der Größe von Wagen umher warf und links der Krieger, der direkt aus der Hölle entstiegen zu sein schien! Es gab nur eine Richtung. Vorwärts und in den Wald fliehen!

Cornelius ließ die Skelette als Bauernopfer zurück um die magischen Kutschen aufzuhalten und nahm selbst die Beine in die Hand und rannte was die alten Knochen hergaben.

„Wohin so eilig mein lieber?“ drang eine liebliche Frauenstimme an sein Ohr und trotz besseren Wissens konnte er nicht umhin den Kopf zu drehen. Doch was er sah war nur die entstellte Fratze der Banshee Sarah und weil er nicht auf den Weg achtete stürzte er über den Schild eines Skelettkriegers.

„Ich denke du bist müde“, säuselte die Banshee. „Ich hoffe dir gefällt dein Schlaflied“…

Die Vernichtung des Necrarchen hatte die feindliche Streitmacht ebenfalls vergehen lassen und so waren die Regimenter zu Staub und Knochen zurückgekehrt, doch in der Nähe des Magieportals konnte Tzaantras eine Gruppe Skelettkrieger ausmachen, die einen ringförmigen Schildwall an etwa der Stelle geformt hatten, wo die Verfluchten eben noch gekämpft hatten. Die schwarzen Kutschen hatten die letzten Skelettkrieger des Feindes überfahren und vom Waldrand her kam die letzte Banshee ebenfalls in diese Richtung geschwebt.

Er hielt auf die Stelle zu und als er sich näherte machten ihm die Krieger Platz. Im Inneren des Kreises fand er die Meisterin. Reglos und aus unzähligen Wunden blutend, lag sie da. Der andere Vampir war zu Staub zerfallen als er „starb“, sie nicht, sollte das heißen, sie „lebte“ noch? Hoffnung!

Ihr blaues Gewand, das sie schon immer getragen hatte solange er sie kannte war zerfetzt und in den Staub getreten. Außer ihrem blauen Lendenschurz war sie nackt und ihr ganzer Körper mit Blut verschmiert. Im Gegensatz zum Blut des Necrarchen, war ihres von satter, roter Farbe. Als er sie aufhob hörte er ein leises zischen, wo ihre kalte Haut auf seine noch heiße Rüstung traf, doch nun musste er sie erst mal in Sicherheit bringen. Sarah kam herbei geschwebt und blickte auf den leblosen Körper ihrer Schwester, sagte aber nichts. Eine klagende Banshee, dachte er, wie passend. Mit einem Wort ließ er den Dämonen in den Warp zurückkehren. Dann hob er den Körper der Meisterin vom Boden und bettete ihren Kopf an seine Schulter, drehte sich um und schritt auf das Tor des schwarzen Turms zu...

21 Oct, 2018 22:22 20
Seiten (4): [1] 2 3 nächste » ... letzte »  
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gehe zu:
Rhine Toppers - Tabletop am Mittelrhein - Forum » Fantasy » Warhammer » Galerie » Nostalgica - Danieles Lamia Story » Hallo Gast [anmelden|registrieren]

radiosunlight.de Geblockte Angriffe: 3532106635369259 | prof. Blocks: 37 | Spy-/Malware: 103132103457
CT Security System lite v3.0.4: © 2006 Frank John & cback.de
Impressum | Datenschutzerklärung Impressum

Powered by Burning Board Lite 1.0.2pl3 © 2001-2007 WoltLab GmbH